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Учебное пособие 700247.doc
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5. Morphologische Synonyme in der Substantivflexion

Sg.- und Pluralformen

Beim Substantiv weisen wir zunächst auf den Gebrauch der Sg.- und Pluralformen hin. Durch den Gebrauch des Singulars anstatt des Plurals wird die Vorstellung vom Einzelwesen, vom Vertreter der Gattung in den Vordergrund gerückt43.

z.B. Um mich summt die geschäftige Biene.

Die Ausbreitung der Pluralformen von Stoffnamen

(Weinbrande – Weinbrände, Asphalte, Betone, Honige, Zemente)

erklärt sich aus der Differenzierung verschiedner Sorten dieser Stoffe und ist für Fachtexte kennzeichnend.

Die "Pluralisierung des Abstraktums" läßt "Rekonkretisierungstendenzen" im Abstraktwortschatz des Deutschen" erkennen:

Albernheiten, Dreistigkeiten, Feindseligkeiten, Unzumutbarkeiten

sind Handlungen als Äußerungen der menschlichen Eigenschaft, die jeweils vom Singular dieser Substantive bezeichnet wird.

Neutralisierungserscheinungen beim Artikel

Neutralisierungserscheinungen beim Artikel - im System und im Text – ermöglichen auch in einer Reihe von fällen , zwischen bestimmten und unbestimmten und Nullartikel auszuwählen. Oder zu variieren.

Auch Klage, Trauer, Verzweiflung gehören in den Bereich dieses ganzen Menschen - aber die Klage, die Trauer und die Verzweiflung werden bei einem ganzen Menschen nicht wie eine Klage an sich, eine Trauer an sich ,eine Verzweiflung an sich wirken, sondern Klage, Trauer, Verzweiflung werden neue schöpferische Kräfte in uns entbinden (J. Becher, Macht der Poesie).

Die artikellosen Substantive führen die Erscheinungen als noch unbekannt ein,

mit dem bestimmten Artikel werden sie als etwas Bekanntes aufgenommen und durch den anschließenden Gebrauch des unbestimmten Artikels in Verbindung mit der Präpositionalgruppe "an sich" werden sie 'qualifiziert" und zugleich generalisiert.

Schließlich machen wir auch auf die Verwendung von bestimmten und unbestimmten Artikel bei Eigennamen, Personenamen aufmerksam:

Was haben sie bloß mit dem Hellwig vor?

Ach, ja…Da soll nun ein Hellwig der Chef werden (A. Seghers, das Duell)

Hellwig in Verbindung mit einem unbestimmten Artikel erscheint hier als der Vertreter einer neuen Intelligenz.

  • Wir sind ein Volk

  • Wir sind das Volk

  • Wir sind ein Volk

Neuere Formvarianten

Weitere potenzielle Stilelemente bei den Flexionsformen des Substantivs ergeben sich aus dem Vorhandensein älterer und neuerer Formvarianten:

  • beim Nominativ einiger Maskulina

(der Friede/ Frieden, Name/Namen);

  • bei der Pluralbildung

Generale/Generäle, Bösewichte/Bösewichter, Kommata/Kommas, Themata/Themen, Jungen/Jungens Balkons/Balkone;

  • beim Genus

der Zeh/die Zeh, der/das Liter, der/das Bereich der/die Wulst der/die/das Halfter etc.;

  • beim Dativ starker Maskulina und Neutra

dem Tisch/e/, dem Tier /e/ etc.

Morphologische Synonyme in der Adjektivflexion

Von den grammatischen Kategorien des Adjektivs rückt die Komparation als sprachliches Mittel des Vergleichs und der Bewertung von Erscheinungen sowie der damit oft verbundenen persönlichen Stellungnahme in den Vordergrund44.

Als besonders wirkungsvoll erweisen sich dabei Kombinationen von Komparativ und Positiv des gleichen Adjektivs zur Bezeichnung hohen Grades z.B.

Die Luft wurde stiller als still und kalt.