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Учебное пособие 700247.doc
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  1. Schwammwörter

Wörter mit sehr weiter Bedeutung, sogenannte Schwammwörter wie "Ding", "Sache", "Zeug" etc. werden gern verwendet. Zum Beispiel:

Gib mir mal das Ding da! (Man denkt nicht weiter).

4. Flick- und Füllwörter

In ihrer Bedeutung sind die Flick- und Füllwörter bzw. die Partikeln sind kaum zu überschätzen. Die Gesamtheit dieser kleinen Wörtchen erscheint für die Redeweise jedes Menschen als bedeutsam. Wörter wie und, da, vielleicht, ja, doch, sozusagen, gewissermaßen, halt, mal, man nicht wahr etc. d. h. die kleinsten Wörter, die Partikeln ermöglichen es, den Sprechkontakt fortzusetzen, auch wenn der nächste Gedanke, den man zu formulieren hätte, noch nicht ausgereift ist.

Kurt Tucholsky kritisierte die Alltagssprache und nannte sie einen "Urwald – überwuchert vom Schlinggewächs der Füllsel und Füllwörter (sehr, ganz, "und da", naja,äh, hm, aej, Kerl u.a.).

Hinzu kommen subjektive Wertungen in positiver wie negativer Hinsicht (blendend, phantastisch, entzückend, hervorragend, fabelhaft, so rührend, so entzückend, glänzend, märchenhaft; schrecklich, unverschämt, ekelhaft, unerhört, fürchterlich, scheußlich, furchtbar, entsetzlich etc.// siehe: Fomina, Sinaida 1999; 2004; 2006)

5. Antonyme

Unter Antonymen24 werden Wörter mit gegensätzlicher Bedeutung verstanden. Typisch sind antonymische Paare bei Adjektiven:

  • kurz –lang,

  • jung- alt;

aber sie finden sich auch unter den Substantiven

  • Tag – Nacht und

Verben

  • schlafen – wachen.

Für die stilistische Ausnutzung ist diese Erscheinung u.a. unter folgenden Aspekten von Bedeutung:

  1. Durch Addition zweier Antonyme kann der Ausdruck der Vollständigkeit erzielt werden (z. B. alt und jung, groß und klein - das sind jeweils alle Menschen).

  2. Antonyme werden in Zwillingsformeln gebraucht, die eine Art phraseologischer Wendung darstellen, ebenfalls nicht selten expressiv (durch dick und dünn, tun und lassen , gehen und stehen , biegen und brechen;

  3. Individuelle antonymische Kombinationen im Text vermögen unter Umständen Kontrastwirkungen zu erzeugen (antithetische Gegenüberstellungen).

Was nützt die Freiheit

Wenn die Freien unter den Unfreien leben müssen?

Was nützt die Vernunft

Wenn die Unvernunft allein das Essen verschafft, das jeder benötigt ("Was nützt die Güte" B. Brecht).

  1. Jargonausdrücke

Wörter können auch in dem Sinne sozial markiert sein, dass sie als Jargonausdruck für Gruppen von Menschen kennzeichnend sind25. Diese Gruppen können

  • beruflich bestimmt sein (Ärzte, Schauspieler, Bergarbeiter),

  • ihre Zusammenarbeit kann aber auch durch eine gemeinsame nichtprofessionelle Beschäftigung zustande kommen (Sport, Kartenspiel, Autofahren).

Die Jargonausdrücke gehören vielfach zugleich zu niederen Stilschichten (müssen es aber nicht). Sie sind meist emotional gefärbt (oft krasse Bilder, weichen bewusst von dem geläufigen "normalen" Ausdruck ab.

Die Jargonismen unterscheiden sich auf diese Weise von den Termini (Fachausdrücken). Sie sind unter den Filmleuten sehr verbreitet z. B.

Maskenbildner (Gesichtsgärtner), Trickmeister (Hexenmeister), Beleuchter (Licht- bzw. Beleuchtermaxe) etc.

Die Jargonismen befriedigen - neben anderen sprachlichen Mitteln - das Bedürfnis des Menschen nach Emotionalität in der alltäglichen Kommunikation.

Gruppensprachliche Züge jargonhafter Art weist auch der Wortgebrauch von Jugendlichen bestimmten Alters auf.

Vgl. Ich jobbte los in Richtung Bau.