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Учебное пособие 700247.doc
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3. Stilfärbung

Der Ausdruck "Stilfärbung"17 wird im Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache verwendet, um z. B. den besonderen Charakter von Wörtern zu kennzeichnen:

  • "Adamskostüm"(scherzhaft)

  • Beinkleid (gespreizt)

  • Bedürfnisanstalt (papierdeutsch)

  • Dämchen (abwertend, spöttisch) u.a.

Mit den Stilschichten hängen auch Verwendungsbeschränkungen zusammen, die sich durch territoriale oder chronologische Markierung lexikalischer Einheiten ergeben. Z. B. Schaff (offenes Gefäß), Wecken (Weizenbrötchen) - süddeutshe Ausdrücke.

Stilschichten und Stilfärbung

Bei der Differenzierung des Wortschatzes nach Stilschichten ist folgendes zu beachten:

Einzelne Wörter, einzelne Sememe und Wendungen können sich unterschiedlich verhalten:

  • (der ) Draht ist normalsprachlich;

  • auf Draht sein (salopp- umgangsp.);

Wörter derselben Wortfamilie können unterschiedlichen Stilschichten angehören:

  • lachen – normalsprachlich;

  • die Lache - dagegen (umgangspr.)

Wortbedeutung und Stilschicht dürfen nicht verwechselt werden

(Duft – Geruch- Gestank sind nicht in der Stilschicht unterschieden, sondern im semantischen Mermalskomplex.

4. Stilistische Aspekte der Synonymie

Synonyme werden bisweilen einfach als bedeutungsähnliche Wörter bezeichnet18. Dabei rücken wir aber folgendes in Vordergrund:

1) Unterscheidung vom Potenziellem und Aktuellem (System und Gebrauch). Z. B. In Goethes "Zauberling" wird der geisterhafte Besen verschieden benannt:

  • Besen, Holz, Stock einerseits,

  • Ausgeburt der Hölle, Knecht, Kobold, Geist andererseits.

Diese Wörter sind als Einheiten des Lexems nicht alle synonym, sie beziehen sich aber im Kontext auf den gleichen Gegenstand.

Unter Berücksichtigung dieser Tatsache ist es angebracht, zwischen Synonymie im Sprachsystem und Synonymie im Text , in der Sprachverwendung zu unterscheiden:

  1. Lexikalische Synonyme im Sprachsystem sind formal verschiedene lexikalische Einheiten, die sich im wesentlichen Teil ihrer Semstruktur decken, sich aber durch sekundäre Bedeutungsmerkmale und bzw. stilistische Markierungen sowie grammatische Kombinationsmöglichkeiten voneinander unterscheiden. Vgl.:

  • Roß- Pferd - Gaul -Klepper -Märe;

  • Ruhe - Stille- Schweigen;

  • stieren - starren - glotzen - scheuen - gucken).

b) Synonyme im Text lassen sich definieren als formal verschiedene Bezeichnungseinheiten (Wörter, synonymische Wortbedeutungen) für ein und denselben Gegenstand ( z. B. die Scharen der Befreiten, Schüler, (kleines) Volk etc.).

  1. Die synonymische Beziehung besteht streng genommen nicht zwischen Wörtern, sondern zwischen Sememen (Bedeutungsvarianten). Man kann z. B. nicht ohne weiteres Zimmer oder Stube als Synonyme von Raum bezeichnen.

Raum:

  • Semem 1 - Zimmer, Kammer, Stube

  • Semem 2 - Gegend, Umgebung

  • Semem 3 Weltall, All, Kosmos

  1. Synonyme können sich in der Semstruktur , in den sekundären semantischen Merkmalen unterscheiden . z. B.

  • Fahrstuhl (Rollstuhl für Kranke und Behinderte);

  • Fahrstuhl (Aufzug)

  • Angst und Lampenfieber usw.

Die gemeinsamen semantischen Merkmale erlauben die Zusammenstellung solcher Synonyme des Sprachsystems zu Synonymreihen.

z. B. dick - korpulent - beleibt - stark - vollschlank - füllig - mollig - rundlich usw. Als Dominante läßt sich das Synonym mit den wenigsten speziellen Merkmalen herausheben.