Text b 2 Das Magengeschwür

Das Magengeschwür ist keine lokale Erkrankung der Magenschleimhaut. Man spricht deshalb auch von Ulkuskrankheit. Das Ulkusleiden ist eine häufig auftretende Krankheit. Männer erkranken häufiger als Frauen. Bei der Entstehung dieser Krankheit spielen Konstitution, Disposition, unvernünftige Ernährung und psychische Faktoren eine Rolle.

Es handelt sich um einen meist runden Defekt in der Magenschleimhaut. Die Voraussetzung für das Entstehen eines Geschwürs ist die Anwesenheit von Salzsäure. Gewöhnlich ist die Säuresekretion normal, selten etwas gesteigert und ziemlich oft unter die Norm herabgesetzt. In jedem Falle aber ist Salzsäure eine notwendige Bedingung für die Geschwürentstehung.

Salzsäure ist jedoch nicht die Ursache des Geschwürs, weil die gesunde Magenschleimhaut der ätzenden Wirkung der Säure widersteht. Wenn die normale Widerstandskraft der Schleimhaut, häufig mit einer chronischen Gastritis verbunden, vermindert ist, so entsteht ein Geschwür. Die normale Struktur und die Funktion der Schleimhaut sind beim Magengeschwür gewöhnlich gestört. Und wenn die Menge und die Zusammensetzung des Magenschleims verändert sind, ist die Schutzwirkung des Schleims herabgesetzt.

Zu jeder Wundheilung bedarf es ausreichender Durchblutung. Ist die Durchblutung gestört, so wird die Entstehung von Geschwüren erleichtert, ihre Heilung dagegen verzögert. Es wird häufig bei älteren Menschen und in Zeiten der Not und des Mangels beobachtet. So hat man im letzten Krieg eine starke Zunahme der Ulkuskrankheit beobachtet.

Text b 3 Die Blinddarmentzündung

Die Blinddarmentzündung ist eine der häufigsten Krankheiten in unserem Land. Die Ursache ist nicht eine Entzündung des Blinddarms im eigentlichen Sinne, sondern eine Erkrankung des Wurmfortsatzes des Blinddarms, von Laien als Appendizitis bezeichnet.

Appendizitis kann eine lokale Erkrankung sein oder im Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen auftreten. Der Wurmfortsatz ist ein verkümmertes Organ der körpereigenen Abwehr, dessen Aufbau und Aufgaben den Rachenmandeln ähnlich sind. Daher ist nicht überraschend, dass Entzündungen gehäuft während epidemischer Infektionen beobachtet werden, gleichzeitig mit einer Angina vorkommen und so die Beteiligung der Appendix an der Auseinandersetzung des Körpers mit Bakterien oder Viren anzeigen.

Die ersten Erscheinungen der Blinddarmentzündung sind selten typisch. Die Ärzte müssen das wissen und beachten, um auch bei wenig charakteristischen Beschwerden die Diagnose rechtzeitig zu stellen. Meist klagen die Kranken anfangs nur über Bauchschmerzen, die sie entweder nicht exakt beschreiben können oder in der Magengegend angeben. Im Verlauf der nächsten Stunden lokalisiert sich der Schmerz im rechten Unterbauch. Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall sind jedenfalls nicht charakteristisch. Charakteristisch ist die Verstärkung des Schmerzes, wenn sich die tastende Hand vom linken Unterbauch dem Blinddarm nähert.

Gestützt auf die Beschwerden der Kranken und auf den Tastbefund, soll der Arzt entscheiden, ob die Operation angezeigt ist. Besteht der Verdacht aufgrund der Beschwerden und des Untersuchungsbefundes weiter, so ist eine Operation gerechtfertigt, denn das Entfernen des Wurmfortsatzes ist ein rascher und harmloser Eingriff.

LEKTION 4. DAS ATMUNGSSYSTEM

Text A. Das Atmungssystem

Texte B. 1. Der Selbstreinigungsmechanismus

2. Die Wirkung des Staubes auf den Menschen

Grammatik: 1.Die Partizipien I und II als Attribute

2. Das erweiterte Attribut