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§ 13. Die Verneinung im Deutschen und im Russischen.

Der deutsche Satz unterscheidet sich im Gebrauch der Verneinung wesentlich von dem russischen. Der Hauptunterschied liegt darin, daß ein deutscher Satz nur eine Negation enthalten darf, während im Russischen mehr als eine Negation durchaus üblich ist. Vgl.:

Sie hatte noch nie einen Schriftsteller... gesehen. (Th. Mann)

Ich will niemand beleidigen...“ (Th. Mann)

До сих пор ей ни разу не приходилось видеть писателя.

Я никого не хочу обидеть.

Anmerkung. In der Umgangssprache sowie in manchen Mundarten kommt der Gebrauch einer doppelten Verneinung vor. Im Hochdeutschen ist sie unzulässig.

Meine Ruah will i haben. I bin nämlich der Xaver und kein Großkopfeter net.“ (J. R. Becher)

Und ich fragte einen jungen Menschen... nach dem großen Gepäck. „Ja, mein Herr, das weiß niemand nicht, wie es da ausschaut!“ (Th. Mann)

In einigen deutschen Satzarten wird zum Unterschied von den entsprechenden russischen überhaupt keine Negation gebraucht:

1. in Sätzen mit den Adverbien fast oder beinahe und dem Prädikat im Plusquamperfekt Konjunktiv. Vgl.:

Beinahe wäre eine Scheibe zerbrochen, so heftig schlug der Wind die Balkontüre zu. (J. R. Becher)

Ветер с такой силой хлопнул балконной дверью, что чуть не разбил стекло.

2. in Temporalsätzen mit der Konjunktion bis. Vgl.:

Und wieder schritt er mechanisch weiter..., bis er vor seiner Wohnung stand (Th. Mann)

И машинально побрел дальше.., пока не оказался у своего дома.

Zum Unterschied vom Russischen werden im Deutschen als Antwort auf eine Frage, die eine Verneinung enthält, zwei verschiedene Modalwörter gebraucht: doch, wenn die Antwort bejaht, nein, wenn sie verneint. Im Russischen gebraucht man in beiden Fällen die Negation нет. Vgl.:

"Geschwister hast du nicht?“ — „Doch, drei Brüder.“ (W. Bredel)

Und Sie waren nicht glücklich, diese dreißig Jahre?“ Herr Friedemann schüttelte den Kopf, und seine Lippen bebten. „Nein“, sagte er; „das war Lüge und Einbildung.“ (Th. Mann)

"Ты одна у матери с отцом?“— „Нет, у меня три брата“.

И все эти тридцать лет Вы не были счастливы?“ Господин Фридеман покачал головой, губы у него дрожали. „Нет“, сказал он. „Все это было ложью, фантазией“.

Die arten der wortverbindung

§ 14. Die Kongruenz.

Im Satz und in der Wortgruppe treten die Wörter in bestimmte grammatische Beziehungen zueinander Man unterscheidet drei Arten solcher Beziehungen: 1) die Kongruenz (Übereinstimmung), 2) die Rektion und 3) die Anschließung.

Bei der Kongruenz nimmt das abhängige Wort die grammatischen Formen des Beziehungswortes an. Das attributive Adjektiv (Partizip, Pronomen, Numerale) stimmt mit dem Substantiv in Kasus, Zahl und Geschlecht (letzteres nur im Singular) überein: ein (mein) neues Buch, ein gelungener Versuch, drei neue Bücher, die vierte Stunde usw.

Ein Substantiv (als Apposition gebraucht) stimmt mit dem Beziehungswort in der Zahl und (meist) im Kasus überein: wir Sowjetbürger; uns Sowjetbürgern; der Direktor, ein hochgewachsener Mann; die Mutter meiner Freundin, einer Universitätsstudentin u. a.

Eine ganz besondere Art der Kongruenz stellt die Übereinstimmung in Person und Zahl zwischen dem Subjekt und Prädikat eines Satzes dar (s. auch § 253). In diesem Fall kann man weder von einem Beziehungswort, noch von einem abhängigen Wort sprechen. Die Abhängigkeit des Prädikats vom Subjekt ist eine rein grammatische: das Prädikat ist als eines der beiden Hauptglieder des Satzes dem Subjekt an Bedeutung und Wert ebenbürtig. Es kommt auch vor, daß das Prädikat sich in seiner Form mehr nach dem Sinn des Subjekts richtet als nach dessen grammatischer Form, namentlich, was die Zahl anbelangt.

Heute fehlen eine gute Anzahl Kameraden... (A. Zweig)

Der Regen, auch das dünne Rieseln, hatte aufgehört, doch die Luft war feucht und dick. (W. Bredel)

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