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Verzeichnis der grammatikalischen fachbegriffe

Das Verzeichnis der Fachbegriffe konnte aus Platzgründen nicht mehr in die Buchversion aufgenommen werden. Hier werden Begriffe definiert, die in der Literatur unterschiedlich verwendet werden oder nicht als allgemein bekannt vorausgesetzt werden können. Insbesondere war es nötig, diejenigen Termini zu definieren, die der neueren linguistischen Literatur entlehnt worden waren - nicht zuletzt, weil v. a. in der Linguistik keine zwei Schulen ein und denselben Begriff einheitlich verwenden.

A

Adjektiv (Beiwort, Eigenschaftswort) Adjektive gehören zu den  Nomina. Sie können im Gegensatz zu den  Substantiven durch alle drei Genera flektiert werden kann und sind der Komparation (Steigerung) fähig.

Adverbiale Bestimmungen (Adverbialia)  Bestimmungen

Adverbien nicht-flektierbare Wörter (Partikeln) zur näheren Bestimmung von Verben und Adjektiven. Die wichtigsten Adverbklassen sind: Lokaladverb (Ortsadverb: hier, dort), Temporaladverb (Zeitadverb: danach, immer), Quantitätsadverb (sehr, voll, ganz)

Modaladverb (so, wie, umsonst), Urteilsadverb (affirmatives Adverb, Satzadverb: vielleicht, natürlich).

Affektive Sätze Sätze, bei denen die expressive  Sprachfunktion überwiegt. Zu den affektiven Sätzen gehören der Ausrufesatz und der Wunschsatz.

Affix Oberbegriff für  Infix,  Präfix und  Suffix

Analytische Verbformen zusammengesetzte Verbformen wie das deutsche Perfekt (ich habe gelacht) oder das lateinische passive Perfekt (laudatus sum). Gegensatz:   synthetische Verbformen.

Antonym gegensätzlicher Begriff; z. B. sind die Adjektive ‘ gut’ und ‘ böse’ Antonyme. (Gegensatz: Synonym)

AppellativumGattungsnamen

Assimilation  Attraktion

Asyndeton Koordination gleichwertiger Satzteile ohne koordinierende Konjunktion: caelum, maria, terrae. ‘ Alles rennet, rettet, flüchtet.’ (Gegensatz:  Syndeton)

Attribut nähere Bestimmung eines Substantivs, die im Unterschied zur Appo-sition semantisch oder sogar syntaktisch auf ihr Bezugswort angewiesen ist. Im Unterschied zum Prädikativum steht das Attribut in keinerlei Beziehung zum Prädikat.

Ausdruck Wortgruppensyntagma, das im Gegensatz zur  Wendung keinen phraseologischen (idiomatischen) Charakter hat.

B

Bedeutung (Referenz, Extension) Zu unterscheiden ist zwischen lexikalischer, kontextueller und grammatikalischer Bedeutung eines Wortes. Lexikalische (semantische) Bedeutung haben nur die  kategorematischen Wörter wie die Nomina und Verben (Hund, dick, töten). Dagegen besitzen  synkategorematische Wörter (Präpositionen, Konjunktionen, einige Adverbien) nur grammatikalische Bedeutung, d. h. sie dienen zur Verknüpfung oder Modifizierung von Wörtern und Wortgruppen (in der Stadt, Vater und Mutter, sehr gut). Pronomina (dieser, ich) und andere indexikalische Ausdrücke (hier, dann) haben keine lexikalische Bedeutung, sondern nur eine kontextuelle Bedeutung (abhängig von der jeweiligen Sprechsituation), indem sie auf ein Wort mit lexikalischer Bedeutung verweisen.

BegriffsnegationWortverneinung

BeiordnungKoordination

Bestimmung (1) Oberbegriff für freie  Angaben und  Satzgliedteile. (2) adverbiale B.: Oberbegriff für adverbiale freie  Angaben und  Ergänzungen, die weder  Objekt noch  Prädikatsnomen sind.

Bezugswort (Beziehungswort) Wort (meistens ein Substantiv), nach dem sich ein anderes Wort in Numerus und Genus, meistens auch im Kasus, richtet; so ist in dem Satz ‘ Der kleine Mann, dessen Auto falsch geparkt war, musste eine Strafe zahlen’ das Substantiv ‘ Mann’ Bezugswort für das adjektivische  Attribut ‘ klein’ und für das Relativpronomen ‘ der’ ; in dem Satz ‘ Ich mochte Müller nicht, weil er zu unterwürfig war’ der Eigenname ‘ Müller’ Bezugswort für das Pronomen ‘ er’ .

C

CardinaliaKardinalzahlen

D

Deixis (adj. deiktisch) Verweischarakter sprachlicher Ausdrücke. Die Deixis steht zwischen Semantik und Pragmatik, insofern deiktische Ausdrücke ( indexikalische Ausdrücke) auch auf Tatsachen außerhalb des Texts verweisen können ( Exophorik).

Deminutivum (Deminutivnomen, Verkleinerungsform) Wort, das durch  Suffixe wie -chen, -lein, -eln, -ulus etc. gebildet wird. Die durch Deminutiva bezeichneten Gegenstände oder Handlungen sind in der Regel von geringer Quantität als die durch das Ursprungswort bezeichneten; der Sprecher kann aber durch Deminutiva auch lediglich seine emotionale Einstellung zu dem Bezeichneten zum Ausdruck bringen (sog. Hypokoristikum, Koseform) (vgl. § 4).

Denominativum (Denominale) Wort, das von einem  Nomen gebildet wird. Dazu zählen v. a. die  Deminutiva und Adjektive wie königlich, regius, senatorisch, senatorius. Vgl. § 4.

Deverbativum Wort, das von einem Verb gebildet wird, meistens ein Substantiv oder ein Adjektiv, z. B. Meinung, existimatio, unerträglich, intolerandus, vgl. Substantivum verbale, Verbalsubstantiv.

DiminutivumDeminutivum

E

Eigenname (Nomen proprium, Name) Benennung zur Unterscheidung von einzelnen Gegenständen und Personen von anderen Gegenständen bzw. Personen derselben Gattung. Im Gegensatz zu  Gattungsnamen haben Eigenamen keine klassenbildende Funktion.

ElativSuperlativ, elativischer

Ellipse Auslassung eines Wortes, das nicht aus dem Kontext ergänzt werden kann (im Gegensatz zur  Brachylogie). Im Unterschied zur Aposiopese sind Ellipsen grammatikalisiert. Keine Ellipse, sondern ein  satzwertigerKurzsatz liegt vor, wenn in einem bestimmten Kontext immer nur die scheinelliptische Form verwendet wird, so dass man nicht von der Auslassung eines Wortes sprechen kann, z. B. auf einem Straßenschild: ‘ Nach München’ .

Ergänzung (Aktant, Mitspieler, Partizipiant, Ergänzungsbestimmung, Komplement, Argument) von der  Valenz eines Wortes (v. a. des Verbs) syntaktisch gefordertes Satzteil; so erfordert das Verb töten ein Akkusativobjekt: In dem Satz ‘ Brutus tötet zusammen mit anderen Verschwörern Caesar im Senat’ ist ‘ Caesar’ die Ergänzung des Prädikats ‘ tötet’.

Ersatzprobe (Austauschprobe, Kommutationstest, Substitutionstest) Ersetzung eines   Syntagmas durch andere Syntagmen, um grammatische Kategorien zu bilden. So stellt man durch die E. fest, dass animos hominum und homines in Abhängigkeit von delectare synonym sind: Orator animos hominum delectat und Orator homines delectat. Auch syntaktische Kategorien werden durch E.n erfasst: Die Syntagmen in re, de re und re können als Ergänzungen des Verbs laetari dienen, nicht aber das Syntagma rei. Bei donare lässt sich das Syntagma rem alicui durch aliquem re ersetzen. Bei einigen Verben kommutieren z. B. quod-Satz und AcI.

Erweiterungen Überbegriff für  Ergänzungen und freie  Angaben.

F

Figura etymologica Verbindung eines Verbs und einer Ergänzung von demselben Wortstamm: eine Schlacht schlagen (vgl. § 337,1; § 386).

Funktionsverbgefüge (Streckverb, Streckform) Syntagma, das aus einem Verb und seiner   Ergänzung besteht: ‘ zu Ende bringen, eine Entschuldigung vorbringen’ .

G

Gattungsname (Appellativum, Gattungsbezeichnung, Klassenname) Im Unterschied zu   Eigennamen bezeichnen Gattungsnamen eine ganze Klasse von Gegenständen, die nicht allein durch die Gemeinsamkeit des Namens definiert sind. Zwischen G. und Eigennnamen stehen daher die Völkernamen.

Genus verbi (Diathese) im Lateinischen der Überbegriff für Aktiv und Passiv.

Geschlossene Wortstellung

Gliedsatz (Nebensatz)

echter Gliedsatz, der von einer Subjunktion, einem Relativum oder Interrogativum eingeleitet wird.

unechter (unvollständiger Gliedsatz) Als unechte Gliedsätze bezeichnet man Partizipialien wie Infinitiv, AcI, NcI, Ablativus Absolutus, Gerundialgefüge. Unechte Gliedsätze sind keine Sätze, sondern Satzteile, Daher muss ein Pronomen in einem unechten Gliedsatz, das sich auf das Subjekt des regierenden Verbs bezieht direkt reflexiv verwendet werden.

GradatioKlimax

Gradation (Komparation) Steigerung eines Adjektivs

H

Hauptsatz, nachgestellter Hauptsatz, der auf den ihm untergeordneten Gliedsatz folgt, z. B. in der steigenden Periode (vgl. § 597,1a). Vgl. auch   Nachsatz.

HypotaxeSubordination

I

InfixMorphem, das in ein Wort eingefügt wird, z. B. -ita-: dictitare zu dicere.

Intransitivum (intransitives Verb) Verb, das (von Sonderfällen abgesehen) keine Ergänzung im Akkusativ (Akkusativobjekt) verlangt (folgen, gehorchen). Hierzu zählen auch die  absolut gebrauchten Verben (schlafen).

K

Kardinalzahlen Grundzahlen (eins, zwei, drei; unus, duo, tres).

Klimax (Gradatio) Steigerung (v. a. bei einer Aufzählung): Veni, vidi, vici. Die Umkehrung, der Abstieg vom Wichtigeren zum weniger Wichtigen (vici, vidi, veni) heißt Antiklimax (Gradatio a maiori ad minus).

Kohärenz (Kohäsion) syntaktischer, semantischer oder pragmatischer Zusammenhang eines Textes. So sind etwa die beiden Sätze ‘ Paul kaufte sich ein Eis; danach ist ihm schlecht geworden’ durch das Adverb ‘ danach’ und das  anaphorische Pronomen ‘ ihm’ eng miteinander verbunden (kohärierend).

Kollektivum (Kollektivbegriff) Im Singular verwendetes Substantiv zur Bezeichnung einer Mehrheit als Einheit: Haar, Bürgerschaft, coma, pluma. (multitudo, turba, pars etc., Länder- und Städtenamen).

Komparativ Zweite Steigerungsstufe des Adjektivs. Der Komparativ dient v. a. zum Vergleich zweier Gegenstände oder Handlungen (Das ist besser als das. Hoc melius illo.)

modifizierender im Lateinischen zur Modifizierung des  Positivs verwendeter Komparativ: celerius zu schnell, ziemlich schnell’ .

Kongruenz Übereinstimmung zweier oder mehrerer Wörter nach einer oder mehreren Kategorien von Kasus, Genus, Numerus, Person (vgl. B. I. 3).

Konjunktion Partikel, die im Gegensatz zu den  Subjunktionen zur Verknüpfung (  Koordination) gleichwertiger Syntagmen dienen (und, aber). Im weiteren Sinn bezeichnet man als K.en sowohl K.en als auch Subjunktionen ().

Konversion synchroner Übertritt eines Wortes in eine andere Wortart. So wird das Adjektiv ‘weise’ durch den Artikel zum Substantiv: ‘ der Weise’ (Substantivierung).

Koordination (Beiordnung, Parataxe) Aneinanderreihung gleichwertiger Satzteile im Gegensatz zur   Subordination. Man unterscheidet zwischen   Asyndeton,   Monosyndeton und   Polysyndeton.

Korrelation enge Verknüpfung von übergeordnetem Satz und (eventuell verkürztem) Gliedsatz durch unterschiedliche Partikel oder Pronomina: si non  at certe; quot  tot. Geht der übergeordnete Satz voran, so steht die Partikel oder das Pronomen  präparativ: Adeone me delirare censes, ut ista credam? (Tusc. 1,10). (Gegensatz: Korresponsion)

Kurzsatz (verkürzter Satz) Satz ohne Prädikat aufgrund von  Ellipse oder Konvention (Einen Kaffee, bitte. Zwei Fahrscheine.) oder aufgrund von  Brachylogie ("Er hat ihn verprügelt." "Wer?" "Der Fritz den Hans."). Im Lateinischen begegnet oft der  Nominalsatz.

L

Litotes doppelte Verneinung zur Ausdrucksverstärkung: ‘ nicht ohne Witz’ für ‘ recht witzig’, ‘nicht übel’ für ‘ sehr gut’ .

M

MengenadjektivQuantitätsadjektiv

Modalverb den Infinitiv regierendes Verb, das eine Modalität ausdrückt: ‘ dürfen, können, wollen, müssen’ .

Modus (1) Oberbegriff für Indikativ, Konjunktiv und Imperativ, (2) die einem Satz zugrundeliegende Bedeutung (Satzmodus im Gegensatz zur syntaktisch definierten   Satzart). Vgl. C. Allgemeines.

Monosyndeton Unterart des  Syndetons. Wird bei einer Aufzählung nur das letzte Glied mit einer kopulativen Konjunktion angeschlossen, so spricht man von einem Monosyndeton: ‘ Flüsse, Berge, Meere und Seen’ . Das Monosyndeton ist im Deutschen die Regel, im Lateinischen vergleichsweise selten.

Morphem kleinste bedeutungstragende Einheit, z. B. ‘ Hund, groß, morgen, durch’

Morphologie (Formenbildung) Teil der Grammatik, Lehre von der Bildung der Formen, also von Deklination, Konjugation, Komparation usw.

N

Nachsatz übergeordneter Satz, der auf den ihm untergeordneten Satz folgt. Ist der übergeordnete Satz ein Hauptsatz, so spricht man auch von einem nachgestellten   Hauptsatz.

NebensatzGliedsatz

Negation, einfache Die allgemeinsten adverbialen Einwort-Negationen nennt man einfache Negationen: nicht, non, haud, vix.

Negative Sätze - Sätze, die explizit oder implizit verneint sind; dazu zählen auch Fragen, auf die eine negative Antwort erwartet wird.

Nomen Substantiv, Adjektiv, Pronomina, Partizipialien.

Nominales Subjekt (Objekt usw.) Das Subjekt (Objekt usw.) ist ein Nomen (und kein Verb, Gliedsatz usw.): Gallia est omnis divisa in partes tres. Sapiens semper sapit.

Nominalformen des VerbsPartizipialien

Nominalsatz Unterart des Kurzsatzes, Satz ohne Prädikat, aber mit Subjekt (i. d. R. aufgrund einer   Ellipse einer Form von esse oder durch   Brachylogie): Ars longa, vita brevis. Vgl. § 250.

Numeralia bestimmte Zahlwörter

Numerus Oberbegriff für Singular und Plural

Numerusindifferenz Verwendung einer einzigen Form eines Wortes, das zu einer flektierbaren Wortart gehört, für Singular und Plural. So wird der Imperativ age (vgl. § 122,4) sowohl bei der Aufforderung an eine als auch bei der Aufforderung an mehrere Personen verwendet.

O

ObjektSatzglied,  Ergänzung eines Verbs oder Adjektivs im Genetiv, Dativ oder Akkusativ. Auch die Ablativergänzungen bei Deponentien werden als Objekte bezeichnet.

Ordinalzahlen (Ordinalia, Ordnungszahlen) ‘ erster, zweiter, dritter’ .

Ortsnamen, appellative geographische  Gattungsnamen wie terra, mare im Gegensatz zu geographischen Eigennamen wie Antiochia, Roma etc.

P

ParataxeKoordination

Partikel Sammelbezeichnung für Adverbien, Präpositionen, Interjektionen, Kon- und Subjunktionen.

Partizipialien (adj. partizipialisch) Partizipialien sind die Nominalformen des Verbs: Infinitiv, Partizip, Gerundium, Gerundiv, Supin.

Personenname Bezeichnung einer oder mehrerer Personen (Menschen, Götter, fiktive Personen) mit  Eigennamen (Vorname, Familienname, Beiname usw.) oder   Gattungsnamen (Römer, Eltern, Danaiden).

Plural

genereller Spezialfall der   Vossianischen Antonomasie. Der generelle Plural bezeichnet mit einem Eigennamen eine ganze Klasse von Menschen, denen eine Eigenschaft mit dem Träger des Eigennamens gemeinsam ist: ‘ Heutzutage gibt es keine Picassos (d. h. herausragende Maler, abstrakte Maler oder avantgardistische Maler usw.) mehr.’ Si sunt Maecenates, non deerunt Flacci et Marones.

poetischer Von poetischem Plural spricht man, wenn ein Schriftsteller statt des Singulars den Plural eines Wortes setzt, ohne dass eine Mehrheit bezeichnet wird. In klassischer Prosa lässt sich der poetische Plural nicht nachweisen.

rhetorischer (genereller, emphatischer) Der rhetorische Plural ist mit dem  poetischen Plural verwandt; er steht aber im Gegensatz zu diesem, um durch die Verallgemeinerung eines Einzelfalls den rhetorischen Affekt zu erhöhen: ‘ Du musst natürlich Lügen verbreiten. Du erzählst da aber Geschichten.’ Vgl. § 8,5.

Plurale tantum Substantiv, das nur oder fast ausschließlich im Plural vorkommt (divitiae, castra).

Polysyndeton Unterart des  Syndetons, bei einer Aufzählung Aneinanderreihung jedes   Syntagmas mit einer kopulativen Konjunktion: et iustitia et temperantia et fortitudo et sapientia.

Prädikat (Satzaussage)

kopulatives die Verbindung eines finiten Verbs mit einem   Prädikatsnomen. ‘ Gaius bonus est. Gaium bonum iudico. Vgl. § 246, § 251,2.

verbales die Besetzung der Prädikatsstelle durch ein finites Verb: ‘ Er spielt. Er trinkt ein Bier.’ Vgl. § 246; § 251,1.

Prädikativum (Adjunkt, Prädikatsadjunkt) Satzgliedteil, der sich auch auf das Prädikat bezieht.   Attribut, Apposition, Prädikatsnomen.

Prädikatsnomen Satzglied, das eine obligatorische   Ergänzung eines Verbs darstellt. Zusammen mit einem finiten Verb bildet es ein kopulatives   Prädikat.

Präfix vor ein Wort gesetztes Morphem, Vorsilbe, z. B. per- in percurrere, con- in conclamare.

Q

Quantitätsadjektiv (Zahladjektiv), Quantitätspronomen Adjektiv oder Pronomen im Neutrum (meistens des Singulars), das eine Menge oder Zahl ausdrückt: multum, tantum, quantum, nihil, omnia. Vgl. auch   Adverbien.

R

RektionValenz

S

Sachsubjekt Das Subjekt ist ein   Sachname: Rhenum flumen est. Avaritia vitium est.

Sachname Im Unterschied zu   Personenname ein Substantiv, das einen nicht-belebten Gegenstand bezeichnet: Haus, Brot, Auto, Zugspitze.

Satzadverb Ein Satzadverb drückt die Beurteilung eines Sachverhaltes durch den Sprecher aus; dieser Sachverhalt steht in demselben Satz wie das Satzadverb. Das Satzadverb entspricht einem parenthetischen, beurteilenden Satz: hoffentlich haben sie gewonnen; sie haben doch gewonnen – hoffe ich.

Satzart im Gegensatz zum semantisch-pragmatischen Satzmodus die syntaktische bestimmbare Form eines Satzes: Fragesatz (eingeleitet von einem Fragewort), Aufforderungssatz (Imperativ) usw.

Satzbauplan (Satzmuster) Auflistung aller Ergänzungen eines Verbs.

Satzglied Subjekt, Prädikat, Prädikatsnomen, Objekt, adverbiale Bestimmung.

Satzgliedteile nominale Bestimmungen eines Substantivs: Attribut, Apposition, Prädikativum.

SatzmodusModus (2)

Satzteil Oberbegriff für  Satzglied,  Satzgliedteil und verbindendes Satzteil

verbindendes Wort, das zur Verbindung von Syntagmen dient, aber nicht den Status eines  Satzglieds oder  Satzgliedteils annehmen kann: ‘ weil, auf, und’ . Ein v. S. ist i. d. R. ein  Synkategorema.

Semantische Merkmale (Semantische Komponenten, Seme, Stereotypen) kleinste Bedeutungseinheiten einer Wortbedeutung, üblicherweise in eckige Klammern gesetzt. So könnte man ‘ Tiger’ die semantischen Merkmale [Raubkatze, in Asien lebend, gestreift] zuweisen.

Singular

generalisierender (Singulare pro plurali) Wenn mit einem singularischen Substantiv eines Gattungsnamens eine Aussage getroffen wird, die auf die ganze Gattung zutrifft, so dass man den Singular ‘ x’ durch ‘ alle x’ ersetzen könnte, spricht man von einem generalisierenden Singular: ‘ Ein Kerl muss doch eine Meinung haben (d. h. jeder, der ein Kerl sein will).’ Homo homini lupus (i. e. omnes homines).

kollektiver (kollektivischer) (Singulare pro plurali) (1) Steht der Singular eines   Kollektivbegriffs für eine Mehrheit von Einzeldingen, so handelt es sich um einen kollektiven Singular: Haar, Obst, faba (Bohnen). (2) Man verwendet den Begriff ‘ kollektiver Singular’ auch als Sammelbezeichnung für alle Singularia pro pluralibus. Als Stilmittel gehört der kollektive Singular zur quantitativen   Metonymie (  Synekdoche).

repräsentativer (generischer, genereller) Auch: Singulare pro plurali. Steht der Singular eines   Gattungsnamens stellvertretend für mehrere Vertreter (nicht für alle   generalisierender Singular) einer Gattung, so spricht man vom repräsentativen Singular, der sich vor allem in der Militärsprache findet: ‘ Der Römer konnte schließlich den Griechen überwinden und ihn seiner Kultur berauben.’ Grenzfälle zum generalisiernden Singular liegen vor bei Sätzen wie ‘ Der Soldat war die Stütze des römischen Reiches.’

Singulare tantum (Singularia tantum) Singularia tantum sind Wörter, die nur im Singular vorkommen können; es handelt sich dabei meistens um Kollektivbegriffe. Der Plural wird von einem anderen Wort entlehnt: ‘ Obst’ (Plural ‘ Früchte’ ), coma, capillus.

Subjekt (Satzgegenstand)

grammatisches derjenige Satzteil im Nominativ, der nicht das Prädikatsnomen ist.

logisches derjenige, der die in einem Satz beschriebene Handlung ausführt, z. B. ist in dem Satz ‘ Die Rede des Clodius hat den Senat beleidigt’ ‘ Clodius’ das logische Subjekt. In Passivsätzen ist immer der Handelnde das logische Subjekt: A Bruto Caesar interfectus est, wo Brutus das logische Subjekt ist.

Subordination (1) (Unterordnung, Hypotaxe) Verbindung eines Gliedsatzes mit einem übergeordneten Satz. (Gegensatz: Koordination) (2) In weiterem Sinn nennt man auch die Abhängigkeit einer attributiven Bestimmung von ihrem Bezugswort bzw. dem regierenden Nomen Subordination (Unterordnung).

Substantivum (Ding-, Gegenstands-, Haupt-, Nennwort, ( ) Nomen) Das Substantiv stellt eine Untergruppe des   Nomens dar; im Unterschied zum   Adjektiv verfügt das Substantiv i. d. R. nur über ein einziges Genus (vergl. aber das  Substantivum commune). Vgl. §§ 1– 18.

commune Substantiv, das für Maskulin und Feminin dieselbe Form besitzt, v. a. bei Nomina agentis und Tiernamen: Pferd, canis, auctor. Vgl. § 3.

mobile Substantiv, das verschiedene Endungen Maskulin und Feminin annimmt: Lehrer, Lehrerin, Hund, Hündin. Vgl. § 3.

verbaleVerbalsubstantiv, Verbalabstraktum, Deverbativum

Suffix an ein Wort gehängtes  Morphem, Nachsilbe, z. B. -tor in orator, -io in opinio, -mentum in ornamentum (vgl. § 1– 2).

Superlativ Höchste Steigerungsstufe: de schnellste, der beste, celerrimus, optimus.

elativischer Verwendung des lateinischen Superlativs in nicht superlativischer Bedeutung: optimus sehr gut’ , celerrimus sehr schnell’ .

Syllogismus (Schlusssatz) logische Schlussform. Der klassische Syllogismus besteht aus zwei Prämisse (Ober- und Untersatz) und dem Schluss (Conclusio): ‘ Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also ist Sokrates sterblich.’

Syndeton Oberbegriff für   Monosyndeton und  Polysyndeton.

Syntagma Wort oder Wortgruppe, die die Funktion eines Satzglieds übernehmen kann.

Synthetische Verbformen Verbformen, die durch ein einziges Wort Tempus, Genus, Numerus, Modus und Person ausdrücke: amabam, amavi (Gegensatz:   analytische Verbformen)

T

Transitivum (transitives Verb) Transitive Verben verlangen als Objektskasus den Akkusativ (schlagen, lieben, hassen). (Gegensatz: Intransitivum)

U

UnterordnungSubordination

V

Valenz (Rektion, Wertigkeit, Fügungspotenz) das einem Wort (Valenzträger) innewohnende syntaktische Konstruktionspotential. So fordert die Valenz des Verbs ‘ geben’ ein Dativ- und ein Akkusativobjekt (das Verb ‘ geben’ regiert den Dativ und den Akkusativ), die Valenz von cavere entweder ein Akkusativ- (cave canem) oder ein Dativobjekt (cavere amico). Die von der Valenz geforderten Positionen nennt man   Ergänzungen.

ValenzträgerValenz

Verb

unpersönliches (Verbum impersonale) Verb, das in einer bestimmten Bedeutung nur in der dritten Person Singular verwendet wird und nur mit Gliedsätzen oder neutralen Pronomina als Subjekt verbunden wird; im Deutschen haben unpersönliche Verben i. d. R. als Subjekt das Scheinsubjekt ‘ es’ : fulget (es blitzt), licet (es ist erlaubt). Decet virum bonum esse.

finites (gebeugtes) Verb im Indikativ, Konjunktiv oder Imperativ. Das finite Verb verfügt im Gegensatz zu den infiniten  Partizipialien immer über die Kategorien Person, Numerus und Modus.

infinites in einer  Nominalform stehende Verbform

VerbalabstraktumNomen actionis

Verbalsubstantiv Untergruppe der   Deverbativa. Von einem Verb abgeleitetes Substantiv (Meinung, existimatio, Handlung, actio, Mörder, interfector; so auch HSz) ( ): Oft auch synonym mit Nomen actionis, Verbalabstraktum verwendet. § 1-2

Verkürzter Gliedsatz Gliedsatz, in dem eine Ellipse des Prädikats vorliegt, häufig beim Relativsatz: Eadem virtute estis, qua Scipio (sc. est). Vgl. auch   Kurzsatz, Nominalsatz.

Verkürzter Satz Kurzsatz

VersparungBrachylogie

W

Wendung (lexikalische Fügung, festes Syntagma) fester Ausdruck aus mehreren Wörtern, dessen Bedeutung nicht aus der Bedeutung seiner Elemente erschlossen werden kann, Die Elemente einer W. können nicht oder nur sehr bedingt ersetzt (kommutiert) werden. W.en sind im Gegensatz zu   Ausdrücken phraseologisch (idiomatisch), d. h. Spezifika der jeweiligen Sprache.

Wortfeld (Bedeutungsfeld, lexikalisches Feld, Sinnbezirk, Semantic field) Der Begriff ‘ Wortfeld’ bezeichnet eine Gruppe sinnverwandter (synonymer) Wörter.

Wortverneinung (Begriffsnegation, Wortnegation) Ist nicht der ganze Satz, sondern nur ein einzelnes Wort oder ein Satzteil verneint, so spricht man von Wortverneinung: ‘ Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da. Ich habe das nicht aus Habgier getan.’

Z

Zeitstufe Oberbegriff für Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.

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