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1.1. Die Gegenwartsaufgabe sozialer Arbeit

Die Sozialarbeit ist eine Begleiterscheinung7 der modernen industriellen Gesellschaft, genauer: eine Begleiterscheinung der durch die Schäden8 dieser modernen Gesellschaft hervorgerufenen Sozialpolitik. Die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zu einer hoch entwickelten Industrienation rief unterschiedlichste Notsituationen individueller und sozialer Art hervor, welche die Sozialpädagogik und Sozialarbeit zu beseitigen oder zu verhindern versucht.

Solche Notsituationen können zum Beispiel Schwierigkeiten wie unzureichendes Einkommen, Vereinsamung1, Drogen- oder Alkoholprobleme, Krankheit, Behinderung, Ehekonflikte, persönliche Krisen, Arbeitslosigkeit, sozial auffälliges Verhalten, Straffälligkeit2 und anderes mehr sein oder auch Mangellagen3 wie unzureichende Spielmöglichkeiten für Kinder, fehlende Treffs4 für Jugendliche und Ähnliches.

Unter dem Begriff „Sozialarbeit" wird eine Vielzahl von Einrichtungen und Maßnahmen zusammengefasst, die Menschen helfen sollen, unterschiedliche Notsituationen individueller und sozialer Art zu bewältigen und zu verhindern. Die Hilfe geschieht auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse durch professionelle und dazu ausgebildete Helfer. Damit besteht eine klare Abgrenzung von privater Hilfe. Bei der Sozialarbeit handelt es sich um die berufsmäßige, wissenschaftlich fundierte Hilfeleistung an Menschen aller Altersgruppen, um individuelle und soziale Notsituationen zu bewältigen bzw. zu verhindern.

Der Begriff „Sozialpädagogik" bezieht sich dagegen vorwiegend auf die Erziehung junger Menschen außerhalb von Familie, Schule und Berufsausbildung, hier wird stärker der pädagogische Auftrag herausgestellt. Damit ist sie ein Teilbereich der Sozialarbeit. Doch diese Begriffsbestimmung hat sich im Laufe der Zeit als zu eng erwiesen. Heute wird der Gegenstandsbereich5 der Sozialpädagogik ausgeweitet auf Handlungen wie Unterstützung, Beratung6, Begleitung, geplantes und strukturiertes Zusammenleben, Vermittlung von Informationen. Schließlich erwies sich auch die Konzentration auf die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen als nicht mehr begründet. Schon in der Erziehungsberatung zum Beispiel richtet sich die, einflussnehmende Intervention7 nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf die Eltern und andere Erwachsene. Sozialpädagogik bezieht sich auf öffentlich organisierte, unterstützende soziale bzw. pädagogische Hilfen und Dienstleistungen zur Lebensbewältigung1 oder Bildung.

Die Trennung zwischen Sozialarbeit und Sozialpädagogik wird in der neueren Literatur nicht mehr aufrechterhalten2, da sich die beiden Bereiche in ihren Tätigkeiten oftmals überschneiden. Man ersetzt die Begriffe Sozialarbeit/Sozialpädagogik durch den Begriff „soziale Arbeit", deren Aufgaben aus der Tradition von Sozialarbeit und Sozialpädagogik zusammengewachsen sind.

Die wichtigsten Praxisbereiche sozialer Arbeit sind heute die Sozialhilfe mit den Aufgaben der Beratung, finanziellen Unterstützung und Rehabilitation, die Gesundheitshilfe in Form sozialer Dienste, von Beratung und Unterstützung Alter, Behinderter, Kranker, und Drogenabhängiger3 und Kinder- und Jugendhilfe mit den Aufgaben der Erziehung, Beratung, Hilfe und Fürsorge. Die Kinder- und Jugendhilfe bildet den eigentlichen Bereich der Sozialpädagogik.