книги / Struktur und Bindung
..pdf9Grundlagen für die systematische Ausführung qualitativer anorganischer Analysen
In den Abschnitten 7. und 8. wurden wesentliche Reaktionen der Hauptund Nebengruppenele mente sowie ihrer wichtigsten Verbindungen beschrieben. Ein Teil dieser Reaktionen ist für die erwähnten Kationen bzw. Anionen spezifisch, so daß sie zum Nachweis der betreffenden Ionen dienen (—»Abschn. 6.7.).
Im vorliegenden Abschnitt sind in einer kurzen Zusammenstellung die wesentlichen Operatio nen und der systematische Gang einer qualitativen Analyse in vereinfachter Form erläutert.
9.1.Vorproben
Den Beginn einer qualitativen Analyse bilden Vorproben, die mit einfachen Hilfsmitteln und ge ringem Zeitaufwand durchführbar sind. Genaue Beobachtung und richtige Schlußfolgerungen liefern wertvolle Hinweise über die ungefähre Zusammensetzung der Analyse und gestatten, den Analysengang zu modifizieren oder zu vereinfachen; sie ersetzen ihn aber nicht.
Für Vorproben (Vorprüfung, Vorreaktionen) benutzt man die im allgemeinen feste Analysen- (Ur-) Substanz. Hier erkannte Bestandteile müssen jedoch stets sicher chemisch nachgewiesen werden. Im folgenden sind die wesentlichen derartigen Reaktionen zusammengestellt, die mei sten davon wurden bereits in denAbschnitten 7. und 8. bei den einzelnen Elementen ausführlich beschrieben und durchgefuhrt.
9.1.1.Flammenfärbung
(-»LB 1, Abschn. 5.3.3.)
Auf einem kleinen Uhrglas überführt man einige Milligramm der Analysensubstanz durch Über gießen mit wenig konz. HCl in die flüchtigen Chloride, hält eine kleine Probe am Magnesiastäb chen in die entleuchtete Flamme eines sauberen Bunsenbrenners und beobachtet die Flammen-
Tabelle 9.1. Flammenfärbung
Element |
Flammenfärbung |
X |
|
|
innm |
Li |
karminrot |
671 |
Na |
gelb |
589 |
K |
violett |
768 (rot), 404 (violett) |
Rb |
violett |
780 (rot), 421 (violett) |
Cs |
blau |
458 |
Ca |
ziegelrot |
622 (rot), 553 (grün) |
Sr |
karminrot |
mehrere rote Linien |
Ba |
grün |
605 (orange), 461 (blau) |
514,524 |
||
TI |
grün |
535 |
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Mit der abgekühlten Perle wird wenig feste Substanz aufgenommen, nacheinander in der Oxydationsund Reduktionsflamme durchgeschmolzen, die Farben der Perle werden notiert.
Durch Reduktion zu den entsprechenden Metallen kann die Reduktionsperle von folgenden Ele menten grau bis schwarz gefärbt sein:
Ag, Pb, Bi, Sb, Sn, Ni, Cd, Zn.
9.1.3.Erhitzen im Glühröhrchen
Einige Milligramm der Analysensubstanz werden in einem trockenen Glühröhrchen bis zur be ginnenden Rotglut erhitzt. Hierbei können im wesentlichen eine Gasentwicklung, die Bildung von Sublimaten oder eine Verfärbung der Substanz beobachtet werden. Im einzelnen gestatten diese Erscheinungen folgende Schlüsse:
-Gasentwicklung (—» Tab. 9.3.)
-Sublimate
weiß: NH4-Salze, Hg-Halogenide, As4Ofi, Sb40 6 gelb: Schwefel, Hgl2
rotgelb: Phosphor, NH4C1 in Gegenwart von FeCl3, Asund Sb-Sulfide
grau-schwarz: As, Sb, Hg z. B. aus Verbindungen in Gegenwart von Reduktionsmitteln, I2
9.1.4. Erhitzen mit verdünnter (1 M) H2S 0 4
-Gasentwicklung
Tabelle 9.4. Gasentwicklung bei Erhitzen mit verd. H2S04
Gas |
Farbe |
Geruch |
Hinweis auf |
|
|
COj |
farblos |
geruchlos |
Carbonate |
|
|
SOj |
farblos |
stechend |
Sulfite, Thiosulfate |
|
|
HjS |
farblos |
nach faulen Eiern |
Sulfide |
|
|
HCN |
farblos |
nach bitteren |
Cyanide |
|
|
|
braun |
Mandeln (Vorsicht!) |
|
|
|
N O 2 |
stechend |
Nitrite |
|
||
Cl2 |
gelbgrün |
stechend |
Chloride |
in Gegenwart |
|
Br2 |
braun |
stechend |
Hypochlorite |
von Oxyda |
|
h |
violett |
stechend |
Bromide |
||
tionsmitteln |
|||||
|
|
|
Iodide |
|
-Ausscheidung von Schwefel
Hinweis auf Thiosulfat, Polysulfid, Sulfid in Gegenwart von Sulfit
- Gelartige Ausscheidung
Hinweis auf Kieselsäure
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Zu diesem Zweck werden etwa 10 mg der Substanz im Reagenzglas mit Wasser versetzt und er wärmt. Tritt keine merkliche Auflösung ein, so wird etwas konz. HCl zugegeben und wieder er wärmt. Bleibt auch das ohne Erfolg, so versucht man, eine neue Probe in konz. HCl zu lösen. Da nach wird verd. bzw. konz. HN03 eingesetzt. Substanzen, die auch gegen HN03 beständig sind, werden mit Königswasser behandelt.
Schließlich erhitzt man 50 bis 100 mg der Analysenprobe mit dem Lösungsmittel, in dem sich die größte Substanzmenge lösen ließ. Nach Abtrennen des Unlöslichen wird die Lösung im Wasser bad auf etwa 1 ml eingedampft und zur Durchführung des Kationentrennungsganges benutzt.
Löst sich die Analysensubstanz nicht in Säuren oder bleibt ein Teil ungelöst, so ist ein Aufschluß erforderlich. Ist eine Substanz nur zum Teil löslich, so wird grundsätzlich nur der unlösliche Rückstand dem Aufschlußverfahren unterworfen.
Da das Aufschlußverfahren von der chemischen Natur des Rückstandes abhängt, ist zuvor durch Vorproben festzustellen, woraus dieser besteht. Tabelle 9.7 enthält die wichtigsten säureunlösli chen Verbindungen, die zu ihrer vorläufigen Identifizierung geeigneten Vorproben und das ent sprechende Aufschlußverfahren.
Tabelle 9.7. Übersicht der Aufschlußverfahren für in konz. HCl schwerlösliche Verbindungen
Schwerlöslicher
Rückstand
AgCl, AgBr
Erdalkalimetall sulfate
PbS04
Silicate
Fluoride
AljOj (weiß)
Fe20 3 (rotbraun)
TiOj (weiß)
Cr20 3(grün)
Sn02(weiß)
Vorprobe
Lösen in NH3 • H20 Ausfällen mit HN03
Hepar-Probe
Flammenfarbung
Hepar-Probc
Wassertropfenprobe
Ätzprobe Wassertropfenprobe
TTienardj-Blau-Reaktion
Phosphorsalzperle
Phosphorsalzperle
Phosphorsalzperle
Oxydationsschmelze
Leuchtprobe
Aufschlußverfahren |
Beschreibung |
1. Zn + verd. H2S04 |
Vers. 8.72 |
2. Lösen in warmem konz. NH2 |
|
Schmelzen mit |
Vers. 7.33 |
Na2C03 + K2CO, |
|
Lösen in warmer |
|
ammoniakalischer Tartratlösung |
|
Schmelzen mit |
Vers. 7.64 |
Na2COj + K2COJ |
|
Abrauchen mit konz. H2S04 |
|
Schmelzen mit KHS04 |
Vers. 8.8 |
A12OJ auch mit |
|
Na2C03 + K2C03 |
|
Schmelzen mit |
Vers. 8.23 |
Na2C03 + KNOj |
|
Schmelzen mit |
Vers. 7.176 |
1. KCN |
Vers. 7.66 |
2. Na2C03 + S |
|
(Freiberger Aufschluß) |
|
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