Учебники 80273
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politische Dimension der Mordserie jahrelang |
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verkannt oder willentlich ignoriert wurde. Durch |
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die Reduktion auf ein Imbissgericht würden die |
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Opfer der Morde in höchstem Maße diskriminiert |
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und ganze Bevölkerungsschichten aufgrund ihrer |
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Herkunft ausgegrenzt. |
2010 |
alternativlos |
Das Wort suggeriere sachlich unangemessen, |
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dass es bei einem Entscheidungsprozess von |
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vornherein keine Alternativen und damit auch |
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keine Notwendigkeit der Diskussion und Argu- |
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mentation gebe. Behauptungen dieser Art seien |
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2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohten, die |
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Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu ver- |
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stärken. |
2009 |
betriebsratsverseucht |
Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen |
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störe zwar viele Unternehmen; Betriebsräte als |
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Seuche zu bezeichnen, sei indes „ein sprachlicher |
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Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängi- |
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gen“.[15](bekannt wurde der Begriff durch seine |
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Verwendung in der ARD. Nach Angaben eines |
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Mitarbeiters der BaumarktketteBauhaus wird er |
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von Abteilungsleitern der Baumarktkette ge- |
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braucht, wenn Mitarbeiter aus einer der drei Fili- |
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alen mit einem Betriebsrat in eine ohne wechseln |
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wollen. |
2008 |
notleidende Banken |
Der Begriff stelle das Verhältnis von Ursachen |
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und Folgen der Weltwirtschaftskrise auf den |
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Kopf. Während die Volkswirtschaften in ärgste |
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Bedrängnis geraten seien und die Steuerzahler |
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Milliardenkredite mittragen müssten, würden die |
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Banken, durch deren Finanzpolitik |
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die Kriseverursacht worden sei, zu Opfern stili- |
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siert. |
2007 |
Herdprämie |
Abwertende Bezeichnung für Geld, das Eltern |
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erhalten sollen, die ihre Kinder zuhause selbst |
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aufund erziehen und nicht in einer Kindertages- |
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stätte betreuen lassen wollen – als negativer Ge- |
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gensatz zur Berufstätigkeit statt alleiniger Kin- |
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dererziehung. |
2006 |
freiwillige Ausreise |
Bezieht sich darauf, dass viele abgelehnte Asyl- |
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bewerber vor einer drohenden Abschiebung |
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„freiwillig“ in ihre Heimat zurückkehren. |
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Tatsächlich hätten sie aber keine andere Wahl. |
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2005 |
Entlassungsproduktivität |
Gewinne aus Produktionsleistungen eines Unter- |
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nehmens, nachdem zuvor zahlreiche für „über- |
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flüssig“ befundene Mitarbeiter entlassen wurden. |
2004 |
Humankapital |
degradiert Menschen zu nur noch ökonomisch |
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interessanten Größen |
2003 |
Tätervolk |
grundsätzlich inakzeptab- |
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ler Kollektivschuldvorwurf; als möglicher Vor- |
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wurf gegen Juden von Martin Hoh- |
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mann gebraucht |
2002 |
Ich-AG |
Reduzierung von Individuen auf sprachliches |
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Börsenniveau. |
2001 |
Gotteskrieger |
Selbstund Fremdbezeichnung |
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der Taliban und al-Qaida-Terroristen. |
2000 |
national befreite Zone |
Zynisch heroisierende Umschreibung einer Regi- |
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on, die von Rechtsextremisten terrorisiert wird, |
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damit sie "ausländerfrei" wird. |
1999 |
Kollateralschaden |
Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Ne- |
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bensächlichkeit; NATO-offizieller Terminus im |
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Kosovo-Krieg. |
1998 |
sozialverträgliches |
In einer öffentlichen Erklärung zynisch wirkende |
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Frühableben |
Ironisierung; Karsten Vilmar. |
1997 |
Wohlstandsmüll |
Umschreibung arbeitsunwilliger wie arbeitsunfä- |
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higer Menschen; Helmut Maucher, Nestlé. |
1996 |
Rentnerschwemme |
falsches, angstauslösendes Naturbild für einen |
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sozialpolitischen Sachverhalt |
1995 |
Diätenanpassung |
Beschönigung der Diätenerhöhung im Bundestag |
1994 |
Peanuts |
abschätziger Bankerjargonismus; Hilmar Kopper |
1993 |
Überfremdung |
Scheinargument gegen Zuzug von Ausländern |
1992 |
ethnische Säuberung |
Propagandaformel im ehemaligen Jugoslawien |
1991 |
ausländerfrei |
fremdenfeindliche Parole in Hoyerswerda, |
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siehe Ausschreitungen von Hoyerswerda |
Neben den Unwörtern des Jahres veröffentlicht die Jury auch weitere Kandidaten für dieses Unwort oder zweitund drittplatzierteUnwörter.
Jahr |
Kandidaten zum Unwort |
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des Jahres[10] |
Begründung der Jury |
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2012 |
Pleite-Griechen |
Der Begriff „diffamiere ein ganzes Volk in ‚un- |
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angemessener und unqualifizierter Weise‘“ |
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2012 |
Lebensleistungsrente |
Der Begriff sei eine „irreführende bis zynische |
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Bezeichnung für ein Vorhaben, bei dem unter |
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sehr restriktiven Bedingungen eine geringfügige |
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Zusatzleistung des Staates versprochen wird“ |
2012 |
Schlecker-Frauen |
Dieser allgemein favorisierte Begriff erinnert an |
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das Wort Trümmerfrauen und wurde im Rahmen |
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der monatelangen Berichterstattung zu einer in- |
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solventen Drogeriekette und den um ihre Jobs |
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bangenden Mitarbeiterinnen geprägt. |
2011 |
Gutmensch |
Insbesondere in Internet-Foren werde der demo- |
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kratisch geprägte Ausdruck abwertend gebraucht, |
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um Andersdenkende pauschal und ohne Anse- |
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hung ihrer Argumente zu diffamieren. Obgleich |
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schon seit über 20 Jahren in dieser Form gebraucht, |
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sei er 2011 einflussreicher geworden und habe |
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somit ein verstärktes Potential als Kampfbegriff |
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entfaltet. |
2011 |
Marktkonforme |
Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel stam- |
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Demokratie |
mende Formulierung relativiere die Unverein- |
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barkeit der absoluten Norm Demokratie mit einer |
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Konformität gegenüber jedweder Instanz. Auch |
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wenn der Begriff gegenwärtig kritisch verwendet |
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werde, stehe er für eine bedenkliche Entwicklung |
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der politischen Kultur. |
2010 |
Integrationsverweigerer |
Das vom ehemaligen Bundesinnenminister Tho- |
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mas de Maizière (CDU) in Umlauf gebrachte |
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Wort unterstelle, viele Migranten verweigerten |
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ihre Integration. In den Debatten um das Thema |
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werde meist ausgeblendet, dass für eine solche |
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Behauptung eine sichere Datenbasis fehle und |
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der Staat für die Integration noch zu wenig tue. |
2010 |
Geschwätz des |
Angelo Sodano, der Dekan des Kardinalskollegi- |
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Augenblicks |
ums, hatte diese Formulierung in der Ostermesse |
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des Papstes benutzt. Damit sei versucht worden, |
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die massiven Vorwürfe sexuellen Missbrauchs in |
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der katholischen Kirche beiseitezuschieben. |
2009 |
Flüchtlingsbekämpfung |
Bundeskanzlerin Angela Merkel benutzte auf ei- |
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nem Bürgerforum den Ausdruck, um damit die |
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Abwehr von Flüchtlingen an den Grenzen Euro- |
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pas zu bezeichnen. Die Jury sagte dazu: „Es ist |
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zu hoffen, dass damit nicht tatsächlich militäri- |
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sche Aktionen gemeint sind. In jedem Fall ist die |
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Gleichsetzung einer Menschengruppe mit einem |
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negativen und deshalb zu bekämpfenden Sach- |
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verhalt ein dramatischer sprachlicher Fehlgriff.“ |
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2009 |
Intelligente Wirksysteme |
Der Begriff sei laut der Jury verharmlosend, da |
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damit „ausschließlich [eine] technologisch hoch- |
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entwickelte Munitionsart“ gemeint ist. |
2008 |
Rentnerdemokratie |
Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog |
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malte damit ein Schreckenszenario, in dem „die |
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Alten die Jungen ausplündern“ würden. |
2008 |
Karlsruhe-Touristen |
Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Rainer |
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Wendt bezeichnete im Zusammenhang der Dis- |
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kussion der BKA-Gesetzesnovelle damit Bürger, |
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die aufgrund von Zweifeln an der Verfassungs- |
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mäßigkeit von Gesetzen vor das Bundesverfas- |
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sungsgericht gehen. Dies wurde als ein bedenk- |
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liches Verständnis der Grundrechte gesehen. |
2007 |
klimaneutral |
Kritisiert wird der Versuch, mit diesem Begriff |
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für eine Ausweitung des Flugverkehrs oder eine |
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Steigerung anderer CO2-haltiger Techniken zu |
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werben, ohne dass dabei deutlich wird, wie diese |
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Klimabelastungen „neutralisiert“ werden sollen. |
2007 |
entarten |
Umschreibung für Entwicklung von moderner |
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Kunst und Kultur ohne religiöse Bindung, be- |
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griffliche Nähe zum Begriff Entartete Kunst im |
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Nationalsozialismus; Kardinal Joachim Meisner |
2006 |
Konsumopfer |
Umschreibung von Models, die durch Abmagern |
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einem Schönheitsideal der Konsumgesellschaft |
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gerecht werden müssen. |
2006 |
Neiddebatte |
Diffamierung der öffentlichen Diskussion um |
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übertriebene Managergehälter |
2005 |
Ehrenmord |
inakzeptable Berufung auf eine archaische „Fa- |
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milienehre“ zur Rechtfertigung der Ermordung |
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eines meist weiblichen Familienmitglieds |
2005 |
Bombenholocaust |
umstrittene, meist von Rechtsextremen genutzte |
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Umschreibung der Luftangriffe auf Dresden, die |
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Bezug auf den Holocaust nimmt |
2005 |
Langlebigkeitsrisiko |
unsensibler Fachterminus für das Versicherungs- |
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risiko, das dadurch entsteht, dass Versicherte länger |
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leben als kalkuliert, vgl. auch „Todesfallbonus“ |
2004 |
Begrüßungszentren |
sprachliche Verniedlichung von Auffanglagern |
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für afrikanische Flüchtlinge; diese Wortbildung |
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ist kongenial zu dem schon offiziellen Namen |
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"Ausreisezentrum" für Abschiebehaftanstalten |
2004 |
Luftverschmutzungsrechte |
nicht nur ökologisches Unding, das Wort trägt |
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vielmehr auch dazu bei, „Treibhausgasemissio- |
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nen“ für unbedenklich zu halten, weil ihr Handel |
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rechtlich geregelt wird |
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2003 |
Angebotsoptimierung |
Beschönigung von Dienstleistungsminderungen, |
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etwa Stilllegung von Bahnstrecken; ähnlich |
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„Briefkastenoptimierung“ |
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2003 |
Abweichler |
Diskriminierung |
von |
Bundestagsabgeordneten, |
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die Gewissensentscheidung über Fraktionsbzw. |
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Koalitionszwang stellten |
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2002 |
Ausreisezentrum |
Behördenterminus für Sammellager, aus denen |
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abgewiesene Asylbewerber abgeschoben werden |
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2002 |
Zellhaufen |
sprachliche Verdinglichung von Biotechnikern |
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für einen menschlichen Embryo |
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2001 |
Kreuzzug |
pseudoreligiöse Verbrämung kriegerischer Ver- |
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geltungsmaßnahmen; US-Präsident George W. Bush |
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2001 |
Topterrorist |
verharmlosende |
und |
positivierende Benennung |
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von Osama bin Laden |
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2001 |
therapeutisches Klonen |
zweifelhafte Wortzusammenstellung, um Mani- |
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pulationen am menschlichen Erbgut gegen |
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Krankheiten bzw. für Therapien in nicht abseh- |
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barer Zeit zu rechtfertigen |
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2001 |
Gewinnwarnung |
von Aktionären verwendeter sachlich falscher |
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Begriff, der vor geringeren Gewinnen als erwar- |
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tet warnt |
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2000 |
überkapazitäre Mitarbeiter |
Reduzierung von zu entlassenden Arbeitnehmern |
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auf rein betriebswirtschaftliche Größen |
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2000 |
Separatorenfleisch |
seriös klingende, bei BSE-Verdacht besonders un- |
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angemessene Bezeichnung von Schlachtabfällen |
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2000 |
„Dreck weg!“ |
CDU-Parole in Darmstadt, die sich auch gegen |
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„missliebige“ Menschen richtete |
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2000 |
Belegschaftsaltlasten |
Abfallmetapher für Mitarbeiter, die ein Betrieb |
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gern wieder loswerden möchte |
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2000 |
Humankapital |
als Bezeichnung von Kindern |
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2000 |
Moralkeule |
Fatale Koppelung von „Moral“ und einem Tot- |
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schlaginstrument; Martin Walser |
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2000 |
Nachinformation |
Euphemismus der Hessen-CDU bezüglich des |
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verspäteten Einräumens von weiteren Details in |
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derCDU-Spendenaffäre, die zuvor vehement be- |
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stritten worden waren |
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1997 |
Organspende |
Pervertierung der Begriffe „Spende/spenden“ in |
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der Transplantationsmedizin |
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4.3. Bedrohte Wörter
Wann ist Ihnen zuletzt ein Gummiadler begegnet? Wissen Sie, was eine Lorke ist? Gibt es bei Ihnen noch Bandsalat? Und wird Ihnen manchmal blümerant, wenn alte Wörter verschwinden? Das Lexikon der bedrohten Wörter versammelt rund 600 vom Aussterben bedrohte Begriffe und erklärt ihre Geschichte. Hier entsteht die Rote Liste der bedrohten Wörter. Unter der Rubrik "Wörter melden" können Sie Ihre eigenen Wörter beisteuern und mit anderen Lesern im Forum diskutieren. Worum geht es?
Als "bedrohte" Wörter bezeichnen wir Begriffe, die nur noch selten im aktiven Sprachgebrauch auftauchen. Es können Modewörter sein, die sich inzwischen überlebt haben, zum Beispiel dufte oder knorke. Oder Wörter, die in Vergessenheit geraten sind, weil die Dinge, die sie bezeichnen, aussterben, wie Wählscheibe oder Bandsalat. Ebenso alte Wörter (Archaismen oder Historizismen), die von neuen Wörtern (Neologismen) verdrängt werden, wie Hagestolz (heute "Single") oder Gabelfrühstück (heute "Brunch"). Dabei sollen hier weder Sprachwissenschaft noch Kulturkampf betrieben werden. Vielmehr geht es uns um den kreativen und liebevollen Umgang mit der deutschen Sprache.
Beispiele erhalten Sie durch Anklicken der Buchstaben in der unteren Leiste.
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Quelle: http://www.bedrohte-woerter.de/ |
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Rote Liste |
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bgunst |
Animierdame |
Behuf |
ablappen |
Atombusen |
Benzinkutsche |
Abspielgerät |
Augenstern |
Berber |
Abtritt |
Augenweide |
Bergfex |
Achtgroschenjunge |
Aufgebot |
Betonfrisur |
Adenauerhut |
Aussteuer |
Beziehungskiste |
Affenfett |
Autofahrergruß |
Bildungsbürger |
Affenschaukel |
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Binder |
Affenzahn |
Babybrumme |
Blaustrumpf |
Afterarzt |
Backfisch |
Blümchenkaffee |
Aftermieter |
Backfischaquarium |
blümerant |
Aküfi |
baff |
Blumenkind |
Amisette |
Bandsalat |
Bobo |
Amtsschimmel |
bannig |
Bönhase |
angelegentlich |
bass |
Bonanzarad |
Anhalter |
Bassermann |
Bratkartoffelverhältnis |
anheischig |
Bredouille |
bräsig |
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76 |
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Brause |
Datenhandschuh |
ehern |
Brestling |
Dauerlauf |
Eidam |
Brettsegeln |
Daus |
Eiertanz |
Brimborium |
Debattenfeuilleton |
Einspänner |
Brit |
Denkungsart |
Elchtest |
Broiler |
Depesche |
Elle |
Brummi |
Diskothek |
Ellenreiter |
Bückeisen |
Dosentreiber |
Erbfeind |
Bückling |
Drahtesel |
Erdapfel |
Bückware |
Druckbetankung |
Eumel |
Bürgerkäfig |
Droschke |
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Bummel |
Düffeldoffel |
Familienplanung |
Butje |
dünken |
Felleisen |
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dufte |
Ferkeltaxi |
Café Achteck |
Duttengretel |
Fersengeld |
Chapeau claque |
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fetzig |
Charivari |
Ehe, wilde |
Fete |
Feudel |
Gabelfrühstück |
Hackenporsche |
Feuerstuhl |
Gake |
Haftschalen |
Fidibus |
Gamaschen |
Hängolin |
Filinchen |
Gardinen, schwedische |
Hagestolz |
Filine |
garstig |
Hahnrei |
Fisimatenten |
Geck |
halbstark |
Firlefanz |
geil |
Halunke |
flachsen |
Geilomat |
Handeule |
Flausen |
Gemächt |
Haubitze |
Flegel |
Geschmeide |
Haudegen |
Flickschusterei |
Goldhähnchen |
Hausgemeinschaftsleiter |
Flugi |
Grilletta |
Hausierer |
Fluppe |
Groschengrab |
Hechtsuppe |
Fräulein / -wunder |
Gummitwist |
Heiermann |
Frischfleischparade |
Gummikuh |
Hennenabtaster |
fürbass |
Gutdünken |
Herrengedeck |
Fußgasaffe |
Gutmensch |
Herrenwinker |
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4.4. Das schönste deutsche Wort
Gewinner des Wettbewerbs „Das schönste deutsche Wort“
1. Platz: »Habseligkeiten«
Das Wort bezeichnet nicht den Besitz, nicht das Vermögen eines Menschen, wohl aber seine Besitztümer, und es tut dies mit einem freundlich-mitleidigen Unterton, der uns den Eigentümer dieser Dinge sympathisch und liebenswert erscheinen lässt.
Typischer Vertreter dieser Klasse von Eigentümern ist etwa ein 6-jähriges
Kind, das den Inhalt seiner Hosentaschen ausbreitet, um sich am Reichtum, an der Vielfalt der geliebten Sammlung zu erfreuen.
Oder das Wort bezeichnet – die mehr vom Mitleid geprägte Variante – den spärlichen Besitz dessen, der sein Zuhause verliert und sein karges Hab und Gut für alle sichtbar transportieren muss, zu welchem Unterschlupf auch immer.
Nur schwer lässt sich das Wort im Singular vorstellen: Eine Habseligkeit? – So einfach ist die Seligkeit nicht zu erringen.
Vielfältig und wie zufällig muss die Ansammlung von auf den ersten Blick wertlosen Gegenständen sein, um das Prädikat der Habseligkeiten zu verdienen. Dabei muss sie aber zugleich für ihren Besitzer einen Wert darstellen, der sich aus seinem individuellen seelischen Erleben ergibt und für Außenstehende nicht leicht erkennbar ist.
Lexikalisch gesehen verbindet das Wort zwei Bereiche unseres Lebens, die entgegengesetzter nicht sein könnten: das höchst weltliche Haben, d. h. den irdischen
Besitz, und das höchste und im irdischen Leben unerreichbare Ziel des menschlichen
Glücksstrebens: die Seligkeit.
Diese Spannung ist es, die uns dazu bringt, dem Besitzer der Habseligkeiten positive Gefühle entgegenzubringen, wie sie gemeinhin den Besitzern von Vermögen und Reichtümern oder Eigentümern von Krempel, Gerümpel und Altpapier versagt bleiben.
Und wo sonst der Weg zum spirituellen Glück, zur Seligkeit also, eher in der Abwendung von weltlichen Gütern oder doch zumindest in der inneren Loslösung aus der Abhängigkeit von Weltlichem gesehen wird, so fassen wir hier die Liebe zu Dingen, allerdings zu den kleinen, den wertlosen Dingen auf als Voraussetzung zum Glück.
Doris Kalka – Deutschland// http://www.deutscher-sprachrat.de/index.php?id=301
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2. Platz: »Geborgenheit«
Mein schönstes deutsches Wort lautet: »Geborgenheit«, weil es kein Wort in meiner Muttersprache (ich komme aus der Slowakei) gibt, das die genaue Bedeutung dieses Wortes enthalten würde.
Ich liebe dieses Wort, weil ich kein anderes Wort kenne, mit dem man ausdrücken könnte, dass man sich so geborgen, gut, eingelebt … irgendwo fühlt.
In meiner Sprache kann man die Gefühle der Geborgenheit nicht in Worte fassen.
Das macht aus diesem Wort mein Lieblingswort der deutschen Sprache.
Annamaria Musakova – Slowakei
3. Platz: »lieben«
Dieses Wort ist für mich das schönste deutsche Wort, weil es nur ein »i« vom
Leben entfernt ist.
Gloria Bosch – Spanien
4. Platz: »Augenblick«
Mein schönstes deutsches Wort lautet: »Augenblick«, weil es um eine subversive Idee zu lang ist für das, was es besagt, und so viel sinnlicher klingt als ein »Moment«.
Sabine Brenner – Schweiz
5. Platz: »Rhabarbermarmelade«
Ich glaube, viele haben diesen Wettbewerb nicht verstanden. Es geht doch nicht darum, die schönste Sache zu wählen, sondern das schönste Wort zu prämieren. Kinderlachen ist etwas Wunderschönes. Aber was für ein beknacktes Wort! Man stelle sich jemanden vor, der kein Wort Deutsch spricht. Jetzt sage man zu ihm in einem etwas lauteren Tonfall »Kinderlachen«.
Verschreckt wird er das Weite suchen! Auch Liebe, Glück und Heimat sind toll. Die Wörter dazu aber eher einfallslos und nicht wirklich schöner als »Hiebe«, »Mücke« oder »Fahrrad«. Mein derzeitiges Lieblingswort ist »Rhabarbermarmelade«. Was für ein Klang!
Und welches Wohlgefühl umfällt mich, wenn ich Sonntag morgens zu meinem Schatz sagen kann: »Barbara, reich mir doch bitte die Rhabarbermarmelade.« – Der Tag ist gerettet!
Frank Niedermeyer – Deutschland
»Libelle« Gewinner des Wettbewerbs »Das schönste Wort der Kinder«
Mein schönstes deutsches Wort ist »Libelle«, weil ich Wörter mit dem Buchstaben »l« liebe und dieses Wort sogar drei davon hat. Das Wort lässt sich irgendwie so leicht sprechen. Das flutscht so auf der Zunge.
Aber ich finde auch, dass Libellen so schön flattern und genau das erkennt man auch in dem Wort. Das Wort macht, dass man diese Tiere von Anfang an mag und keine Angst vor ihnen hat. Würde das Tier »Wutzelkrump« oder so heißen, dann wä-
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re das nicht so. Ich wüsste gerne, wer sich dieses Wort ausgedacht hat. Der Mensch war bestimmt sehr freundlich. Weil das Wort das freundlichste ist, das ich kenne.
Sylwan Wiese, 9 Jahre – Deutschland
4.5. Jugendwort 2013
Jugendwort 2013 (14.08.2013, 09:32 Uhr | rev, t-online.de) http://www.t-online.de/eltern/jugendliche/id_62468134/jugendwort-2013-diese-30- jugendwoerter-sind-nominiert.html
Die nominierten Jugendwörter: "Babo" ist Favorit der User
Jugendwort |
Bedeutung |
Babo |
Boss, Anführer, Chef |
Hakuna matata |
Kein Problem; Alles klar |
YOLBE |
You only live bis Elternsprechtag |
in your face |
Dir hab ich´s gegeben!; Da hast Du's! |
gediegen |
super, cool, lässig |
Gehirnfasching |
eine total abwegige Idee haben |
FISH |
Fuck it shit happens! |
Eckenkind |
Person ohne Freunde |
fame |
toll, super, berühmt |
Standby-Blick |
Gesichtsausdruck bei geistiger Abwesenheit |
-Lord |
Anhängsel zur Verstärkung eines Ausdrucks |
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(Bsp.: "Du bist so ein Sportlord!") |
TMI-Hose |
too-much-information-Hose; |
|
enge Hose, bei der mehr zu sehen ist, als einem lieb ist |
geilo meilo |
cool, toll |
Assizwerg |
ungezogenes Kind |
Movinger |
Spaziergang |
Ghettocheck |
Unterwegs im Wohnviertel |
spotten |
entdecken, erblicken, ausfindig machen |
Awkward! |
Wie peinlich! |
fotobombing |
sich heimlich auf Fotos schmuggeln |
Slowbro |
langsamer Freund |
desozialisiert |
Zustand während des Lernens fürs Abitur |
Oberfail |
extremer Fehler; Steigerung von fail |
Amöbenhirn |
dumme Person |
billow |
total schlecht |
Sis |
Freundin |
Forever-together- |
übertriebene öffentlich im Netz dargestellte Freundschaft, |
Beziehung |
die meist nur kurz hält |
write a book |
Du langweilst! |
Eyecandy |
sehr attraktive Person |
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80 |