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МИНИСТЕРСТВО НАУКИ И ВЫСШЕГО ОБРАЗОВАНИЯ РОССИЙСКОЙ ФЕДЕРАЦИИ

ГОСУДАРСТВЕННОЕ ОБРАЗОВАТЕЛЬНОЕ УЧРЕЖДЕНИЕ ВЫСШЕГО ОБРАЗОВАНИЯ «ОРЕНБУРГСКИЙ ГОСУДАРСТВЕННЫЙ ПЕДАГОГИЧЕСКИЙ УНИВЕРСИТЕТ»

М.И. ВАХРУШЕВА

SCHULBILDUNG UND REFORMPÄDAGOGIK

ОРЕНБУРГ 2019

Вахрушева М.И. Schulbildung und Reformpädagogik : учебно-методическое пособие / М.И. Вахрушева. – Оренбург: ФГБОУ ВО ОГПУ. – 2019. – 26 с.

Данное учебно-методическое пособие предназначено для обучающихся по направлению подготовки 44.03.05 Педагогическое образование (с двумя профилями), Профили Иностранный язык и Иностранный язык очной и заочной форм обучения.

Пособие содержит темы, входящие в рабочую программу дисциплины

«Практика устной и письменной речи первого (немецкого) языка»: Школьное образование в ФРГ, Педагоги-реформаторы. В пособие включены задания для самостоятельного поиска и переработки информации по указанным темам.

I. Das Schulsystem der BRD

Das Schulsystem der BRD ist staatlich geregelt, aber nicht einheitlich. Nach dem Grundgesetz steht das gesamte Schulwesen unter der Aufsicht des Staates: das gilt auch für die privaten Schulen. Der Schulaufbau ist in den Bundesländern verschieden, aber im Wesentlichen sieht es so aus: alle Kinder müssen ab 6 Jahre in die Schule gehen. Zuerst gehen sie in die Grundschule, die 4 Jahre lang dauert. Die Grundschule besuchen alle Kinder gemeinsam. Danach trennen sich ihre

Wege. Viele Schüler besuchen heute aber zunächst eine Orientierungsstufe (5. – 6.

Klasse), in der sie ihre Entscheidung für einen bestimmten Schultyp noch

überdenken und ändern können. Durchschnittlich besuchen 50% die Hauptschule, die 5-6 Jahre dauert, 22% - die Realschule (Mittelschule), die 6 Jahre dauert, 28% - das Gymnasium (die höhere Schule, die Oberschule) von 9 Jahren Dauer.

Die Schulpflicht besteht in der BRD vom vollendeten 6. bis zum 18. Lebensjahr, also für 12 Jahre. Der Besuch aller öffentlichen Schulen ist kostenlos. Die Lehrmittel, d.h. Schulbücher, werden den Schülern zum Teil ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt. Bedürftige Schüler können Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten, wenn sie wegen zu großer Entfernung zwischen Ausbildungsstätte und Elternhaus auswärts untergebracht werden müssen.

Der Religionsunterricht ist auch nach dem Grundgesetz ein ordentliches Lehrfach.

Vom 14. Lebensjahr an kann der Schüler selbst entscheiden, ob er daran teilnehmen will.

Nach Abschluss der Hauptschule können die Schüler mit einer Berufsausbildung anfangen, z.B. mit einer dreijährigen Lehre als Facharbeiter oder Handwerker, oder kaufmännischer Lehre. Man macht während der 3 Jahre 2 Prüfungen: eine Gesellenprüfung (nach 2 Jahren Lehre), man bekommt ein Reifezeugnis der mittleren Stufe, und eine Meisterprüfung, man bekommt ein Reifezeugnis der oberen Stufe der mittleren Reife. Das Lernangebot der Hauptschule ist gegenüber früheren Zeiten bedeutend verbessert worden. So enthält beispielsweise jetzt jeder

Schüler Unterricht in einer Fremdsprache (meist Englisch) und in Arbeitslehre, um ihn den Weg in die Berufsausbildung zu erleichtern.

Nach dem Realschulabschluss der mittleren Reife kann man z.B. in kaufmännische Berufe, zur Bank oder in die Verwaltung (z.B. eines großen Kaufhauses) gehen.

Der Realschulabschluss berechtigt zum Besuch einer Fachschule oder

Fachoberschule. Er gilt als Voraussetzung für eine mittlere Laufbahn in Wirtschaft und Verwaltung und verbessert allgemein die Startchancen im Beruf: ein Drittel aller Schüler erreicht den mittleren Abschluss.

Wer studieren will, muss normalerweise das Gymnasium mit der Reifeprüfung – dem Abitur – beendet haben. Während der neunjährigen Schulzeit darf man nur zweimal sitzen bleiben. Es gibt drei Hauptarten von Gymnasien: das altsprachliche (Latein und Griechisch), das neusprachliche (Englisch, Französisch usw.), das mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium. Daneben bestehen Sonderformen wie Wirtschaftsgymnasium, Musisches Gymnasium und Technisches Gymnasium. Durch die Oberstufenreform haben die unterschiedlichen Formen an Bedeutung verloren. Hierbei löst ein Kurssystem in den letzten drei Schuljahren die herkömmlichen Klassen ab. Dadurch, dass sich die Schüler hauptsächlich mit den Fächern, die sie besonders interessieren, beschäftigen können, soll ein möglichst gleitender Übergang zu den Hochschulen geschaffen werden.

Ein Schüler am Gymnasium hat pro Woche etwa 30 Stunden Unterricht in 12 bis 14 Fächern. Es gibt Hauptfächer und Nebenfächer. Nachmittags ist normalerweise kein Unterricht. Für die höheren Klassen finden an einoder zwei Nachmittagen Arbeitsgemeinschaften statt. Jeder soll das lernen, was ihn besonders interessiert:

Philosophie, Musik, Literatur, eine zusätzliche Fremdsprache. Die Zahl der Abiturienten hat in der letzten Zeit so stark zugenommen, dass es nicht für alle, die studieren wollen, Studienplätze gibt. Daher mussten gewisse Aufnahmebeschränkungen eingeführt werden.

Neben den drei Grundformen der allgemeinbildenden Schule - Hauptschule, Realschule und Gymnasium – gibt es zahlreiche spezielle Schulen. Beispielsweise

können körperlich oder geistig behinderte Kinder eine Sonderschule besuchen, wo man auf ihre Gebrechen Rücksicht nimmt und vorhandene Fähigkeiten fördert. Die Sommerferien zwischen Juli und September sind die längsten und dauern etwa

6 Wochen, zu Weihnachten und Ostern gibt es kurze Ferien von 2 bis 3 Wochen Dauer.

Die Noten in Deutschland:

1 – sehr gut; 2 – gut; 3- befriedigend; 4- ausreichend; 5- mangelhaft; 6 – ungenügend.

Aufgaben zum Text

1. Nennen Sie den Plural: das Gymnasium, die Schule, die Universität, die Form, das Gesetz, der Unterricht, der Typ.

2. Sagen Sie auf Deutsch:

Нуждающийся; Федеральный закон о развитии образования; возрастать,

увеличиваться; давать право на что-л., сменить, заменить что-л.;утратить значение; плавный переход; учитывать, принимать во внимание;

предоставлять в чье–л. распоряжение; шесть лет, шестой год, с шести лет, с

шестого года; три ребенка, третий ребенок, с тремя детьми, с третьим ребенком.

3. Nennen Sie das Gegenteil:

Eine private Schule - …, verschlechtern - …, erschweren - …, das Hauptfach - …

4. Sagen Sie anders:

Nach Abschluss der Hauptschule können die Schüler mit einer Berufsausbildung anfangen (aufnehmen). In der Hauptschule enthält jeder Schüler Unterricht in einer

Fremdsprache und in Arbeitslehre (unterrichten). Für die höheren Klassen finden am Nachmittag Arbeitsgemeinschaften statt (durchführen).

5. Richtig oder falsch?

Nach dem Grundgesetz der BRD ist der Staat für das Bildungswesen zuständig.

Die Schulpflicht besteht in Deutschland vom vollendeten 5. Lebensjahr.

Für den Besuch der Schule müssen die Eltern Geld zahlen.

Die Unterstützung vom Staat bekommen die Kinder aus den bedürftigen Familien. Alle Kinder müssen den Religionsunterricht besuchen.

Um Meister zu werden, muss man 2 Prüfungen hinter sich haben. Ein Gymnasiast darf nie sitzen bleiben.

Das Kurssystem in den oberen Klassen macht verschiedene Arten der Gymnasien unnötig.

Alle Gymnasiasten sind verpflichtet eine Arbeitsgemeinschaft zu besuchen.

6. Ergänzen Sie die Sätze:

Nach der ____________________________________ trennen sich die Wege der

Schüler, die hier ____________________________________ gelernt haben. Die

Lernmittel, z.B. __________________ stehen den Kindern

_______________________________ zur Verfügung. Mit 14 Jahren dürfen die

Kinder selbst _________________________________, ob sie den

______________________________ besuchen werden. Die kaufmännische

Ausbildung kann man sowohl nach der ________________________________

als auch nach der _____________________________ aufnehmen. Nach dem

______________________________ kann man das Studium an einer Universität oder Hochschule aufnehmen.

7. Bilden Sie je 4 Sätze:

Ich habe schon gewusst, dass…

Aus dem Text habe ich erfahren, dass / wie / …

Im Text wurde nicht erwähnt, dass…

8. Vollenden Sie die Sätze.

Nach dem Grundgesetz der BRD steht das gesamte Schulwesen unter der Aufsicht des Staates, und in Russland … . Alle deutschen Kinder müssen ab 6 Jahre in die Schule gehen, dasselbe gilt auch … . Die Grundschule dauert sowohl … als auch … … Jahre. Nach der Grundschule trennen sich die Wege der deutschen Schüler, die bis jetzt gemeinsam gelernt haben, aber bei uns … . In einigen deutschen Bundesländern gibt es sogenannte Orientierungsstufe, wo die Kinder, Eltern und Lehrer entscheiden können, …, aber in Russland… . Der Religionsunterricht ist in

Deutschland nach dem Grundgesetz ein ordentliches Lehrfach, während es in den russländischen Schulen … . In Russland lernen alle Kinder schon in der Grundschule eine Fremdsprache, während die deutschen Schüler … . Wer in Deutschland weiter studieren will, wählt … , in Russland aber … . Ein Kurssystem an deutschen Gymnasien sieht voraus, dass die Gymnasiasten der höheren Klassen

, in Russland dagegen … . Das Notensystem unterscheidet sich in beiden Ländern wesentlich: während die beste Note in Deutschland …, ist es in Russland

. Im Unterschied zu deutschen Schulen, wo die Ferien im Ganzen … Wochen dauern, haben unsere Schüler … .

9.Was haben die Schulsysteme Deutschlands und Russlands gemein?

10.Wodurch unterscheiden sie sich?

Aufgaben zum Film „Keine Chancengleichheit: Schulsystem in Deutschland

ist nicht gerecht“ (Quelle: https://www.n-

tv.de/mediathek/videos/panorama/Schulsystem-in-Deutschland-ist-nicht-gerecht- article14135826.html):

1. Merken Sie sich die Vokabeln:

die Chancengleichheit – wenn man gleiche Chancen hat, z.B. eine gut bezahlte Arbeit zu bekommen

maßgeblich – vermutlich, vielleicht

die soziale Herkunft der Familie – soziale Schicht, zu der die Familie gehört

die Übertrittsempfehlung – die Empfehlung zur weiterführenden Schule, die das

Kind nach der Grundschule bekommt

die Familie mit Migrationshintergrund – die Familie, die nach Deutschland aus

einem anderen Land gekommen ist

benachteiligen–vernachlässigen

2.Wovon oder von wem hängt die Zukunft der Kinder in Deutschland ab?

3.Welche Faktoren beeinflussen die Karierechancen der deutschen Kinder?

_________________________________________________

__________________________________________________.

Was „zementiert“ diesen Unterschied?

4.Ein Professor hat die Übertrittsempfehlungen aller Wiesbadner Grundschulen untersucht. Er stellte fest, dass die Grundschüler mit der

Durchschnittsnote 2,5 folgende Übertrittsempfehlungen zum Gymnasium bekommen hatten: _____________% der Schüler waren aus den

_______________________________________________________

Familien, __________% aus den Familien der

__________________________ oder mit dem

______________________________________________.

5.Welcher Faktor ist für die künftige Kariere entscheidend bei der absoluten

Gleichheit im Bildungsniveau der Hochschulabsolventen?

6.Äu0ern Sie Ihre Meinung zu den Problemen, die Im Film behandelt werden.

II. Waldorfpädagogik

Die Waldorfpädagogik ist eine von Rudolf Steiner entwickelte Lehrund Erziehungsmethode, die darauf ausgerichtet ist, die freie Entfaltung der einzigartigen Individualität des heranwachsenden Kindes nach besten Kräften zu fördern.

"Ein Rätsel der Natur, das er zu lösen hat, soll jedes werdende Menschenwesen dem Menschen sein, der Erzieher sein will."

Waldorfpädagogische Einrichtungen

Die Waldorfpädagogik wird heute vor allem in folgenden Einrichtungen angewendet und weiterentwickelt: Waldorfkindergärten. Waldorfschulen,

Heilpädagogische Einrichtungen.

Von vielen anderen pädagogischen Methoden unterscheidet sich die Waldorfpädagogik dadurch, dass sie das Kind nicht primär zu fertig vorgegebenen Bildungszielen hinführen will, sondern die Kräfte aufzuwecken sucht, die - ganz individuell - in dem Kind selbst „schlummern“.

„Die Waldorfschul-Pädagogik ist überhaupt kein pädagogisches System, sondern eine Kunst, um dasjenige, was da ist im Menschen, aufzuwecken. Im Grunde genommen will die Waldorfschul-Pädagogik gar nicht erziehen, sondern aufwecken. Denn heute handelt es sich um das Aufwecken. Erst müssen die Lehrer aufgeweckt werden, dann müssen die Lehrer wieder die Kinder und jungen Menschen aufwecken.“

Klare Erkenntnis der menschlichen Wesenheit als Grundlage

 

Wirkliche Erziehungskunst erfordert eine ganz klare, an den

Fakten

orientierte Erkenntnis der menschlichen Wesenheit und ihrer Entwicklung.

Ganz

bewusst gebraucht Rudolf Steiner hier sogar den Vergleich mit der Maschine. So wie man bei dieser genau wissen muss, wie ihre Teile zusammenarbeiten müssen, damit sie gut läuft, so muss man auch beim Menschen mit klarem, geradezu nüchternen Verstand ganz konkret erkennen, wie seine Wesensglieder am besten zusammenwirken, um eine gute Entwicklung zu gewährleisten.

Förderung der Individualität

Bildet auch die Erkenntnis des Menschenwesens im Allgemeinen die notwendige

Grundlage der Pädagogik, so ist doch jeder Mensch einzigartig und muss daher auf ganz individuelle Weise unterstützt werden, um seine besonderen Fähigkeiten zu entfalten.

In jedem heranwachsenden Menschen, von der Geburt des Kindes an, durch die Entwicklungsjahre hindurch, ist es ja im innersten Kern der menschlichen

Wesenheit der Geist, der sich entwickeln soll; der Geist, der zunächst verborgen ruht innerhalb des Körpers, verborgen ruht innerhalb der Seelenregungen des sich entwickelnden Menschen. Stellen wir uns diesem Geist gegenüber, mit unseren

Interessen, machen wir den heranwachsenden Menschen von unseren Interessen abhängig, dann lassen wir unseren Geist einströmen in den Menschen und wir entwickeln im Grunde genommen das, was in uns ist, in dem werdenden Menschen.

Die grundlegende Bedeutung der Kunst für die Waldorfpädagogik

Die Wissenschaft kann ihrem Wesen nach nur das erfassen, was allgemein gültig ist. Die Kunst hingegen entspringt aus dem individuellen schöpferischen Tun. Die

künstlerische

Gesinnung und Befähigung

ist

daher

besonders

geeignet,

das individuelle Wesen

des

Kindes

zu erfassen. Pädagogik im

Sinn Rudolf

Steiners sollte

sich

daher

nicht

einseitig

auf

eine

wie

auch

immer

geartete Erziehungswissenschaft gründen,

 

 

 

 

sondern

wirkliche Erziehungskunst werden. Künstlerisches Gestalten und Empfinden bildet darum die methodische Grundlage des Unterrichts in jedem Fach, insbesondere auch in jenen Fächern, die scheinbar mit Kunst nichts oder wenig zu tun haben, wie etwa Mathematik, Geographie, Biologie, Chemie, Physik usw.

„Wenn man den Menschen mit abstraktem wissenschaftlichem Inhalt erziehen will, so erlebt er nichts von Ihrer Seele. Von Ihrer Seele erlebt er nur dann etwas, wenn Sie ihm künstlerisch entgegentreten, denn im Künstlerischen muss jeder individuell sein, im Künstlerischen ist jeder ein anderer. Das wissenschaftliche Ideal ist ja gerade, dass jeder so wie der andere ist,“ schreibt Steiner.

Die Erziehung muss Seele haben, aber als Wissenschaftler kann man nicht Seele haben. Seele kann man nur haben durch dasjenige, was man künstlerisch ist. Seele kann man haben, wenn man die Wissenschaft künstlerisch gestaltet durch die Art des Vorbringens, aber nicht durch den Inhalt der Wissenschaft, so wie sie heute aufgefasst wird.

„Wir können nicht durch Studium Erzieher werden. Wir können andere zum

Erzieher nicht dressieren, schon aus dem Grunde nicht, weil jeder von uns einer ist. In jedem Menschen ist ein Erzieher; aber dieser Erzieher schläft, er muss aufgeweckt werden, und das Künstlerische ist das Mittel zum Aufwecken.

Für das kleine Kind bis zum Zahnwechsel ist das Wichtigste im Erziehen der Mensch. Für das Kind vom Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife ist das

Wichtigste im Erziehen der in lebendige Lebenskünstlerschaft übergehende Mensch. Und erst mit dem vierzehnten, fünfzehnten Lebensjahre fordert das Kind für den erziehenden Unterricht und das unterrichtende Erziehen dasjenige, was

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