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Georg.doc
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Die Georgsverehrung [Bearbeiten]

Das Georgskreuz

Georg war ursprünglich ein Heiliger der östlichen Christenheit, ausgehend vom Vorderen Orient, Äthiopien und Ägypten. Im merowingischen Frankenreich ist die Georgsverehrung schon im 6. Jahrhundert bezeugt, die größte Popularität wurde Georg jedoch im hohen Mittelalter zuteil. Im Zeitalter der Kreuzzüge und des Rittertums verbreitete sich der Kult um den orientalischen Märtyrer zusehends. Georg wurde zum Schlachtenhelfer bei der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer (15. Juli 1099), wurde als miles Christi, als Soldat Christi zur Identifikationsfigur der Ritter und Krieger, zum Heiligen von Ritterorden wie dem gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstandenen Deutschen Orden oder den Templern. In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters war Georg der Patron von Städten, Burgen, Herrscherhäusern; er wurde der Erste der 14 Nothelfer. Die im Zeichen des heiligen Georg geschlossenen Schwureinungen (Austrags- bzw. Fehdegenossenschaften) des spätmittelalterlichen Ritteradels (zum Beispiel: Gesellschaften mit St. Jörgenschild) gehören ebenso hierher wie die Adaption Georgs durch das städtische Bürgertum.

Georg, Märtyrer und Ritter, wurde in der Ikonografie (Darstellung des Heiligen im späteren Mittelalter) mit Palme, (abgebrochener) Lanze, Schwert und Schild versehen, er war der Siegbannerträger mit Fahne und der (reitende) Drachenkämpfer mit dem besiegten Drachen, dem Sinnbild des Bösen, zu seinen Füßen. Georg galt als Ritter der Gottesmutter Maria auf Erden, dem im Übrigen der drachentötende Erzengel Michael im Himmel entsprach.

Dabei dokumentiert der Wandel der Verehrung Georgs vom passiven, schmerzleidenden Märtyrer zum Patron der Kriegsleute den entsprechenden Wandel des Christentums von einer pazifistischen Religion zur Religion der Kreuzzüge. Vermutlich übernahm Georg hier das Drachenattribut vom Erzengel Michael, der durch Misserfolge bei den Kreuzzügen an Popularität verloren hatte. Zwar wurde Georg auch schon vor den Kreuzzügen als Ritter dargestellt, doch verfestigte sich dieses Bild durch diese Ereignisse.

Spätantike und frühmittelalterliche Reiseberichte über Palästina (6.-7. Jahrhundert) [Bearbeiten]

Georg mit friedfertigem Palmwedel (der Märtyrerpalme), aber als Ritter erkennbar (1473)

Der Georgsverehrung im 5. bis 7. Jahrhundert im damals christlichen, dann auch frühislamischen Palästina können wir auf Grund von Reiseberichten von Pilgern, die ins Heilige Land kamen, nachspüren. Schon bald nach dem Tod des Heiligen bildete sich an dessen Grab in Diospolis, dem früheren Lydda und heutigem Lod (bei Tel Aviv), das Zentrum der orientalischen Georgsverehrung. Der aus Nordafrika stammende Archidiakon (und Bibliothekar?) Theodosius, wenn der Name denn authentisch ist, berichtet um 518/530 in seinem Reisebericht von Diospolis als Ort des Martyriums Georgs. Ein anonymer Pilger aus dem norditalienischen Piacenza erwähnt um 570 dasselbe. Erst die von dem irischen Abt Adomnanus († 704) vom Inselkloster Iona verfasste Pilgergeschichte des gallischen Bischofs Arkulf, der um 680 Palästina bereiste, schildert ausführlicher einige orientalische Georgslegenden. In frühislamischer Zeit verband sich dann der christliche Märtyrer mit dem jüdisch-christlichen Propheten Elija, dem jüdisch-samaritanischen Priester Pinehas und dem islamischen Heiligen al-Khidr („der Grüne“) zu einer synkretistischen Figur, die in allen drei abrahamitischen Religionen zuhause ist.

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