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Кальман Сильва ЛИБРЕТТО на немецком языке.doc
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11.04.2015
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(Alle ab in den Wintergarten)

 

4. S z e n e .

Edwin,  Miksa

Edwin:                        (eilig, im Raglan, Zylinder auf dem Kopfe, zu dem ihm folgenden                         Miksa): Sie müssen mir etwas besorgen. (Zieht sein Notizbuch).

Miksa:             Bitt’ schön, Durchlaucht!

Edwin:                        (schreibt rasch und nervös ein paar Zeilen, reisst den Zettel                         vom Block, faltet ihn, klebt ein kleines ‘ gummiertes Papiersiegel                         darauf und gibt ihn dann Miksa). Zu Fräulein Sylva. In die                         Garderobe. Dringend.

Miksa:             Sofort, Durchlaucht. (Ab.)

 

5. S z e n e

Edwin, Boni

Boni:               (aus dem Wintergarten kommend): Servus, Edwin! Wo steckst                         den ganzen Abend? Da. Telegramm  für dich. (Gibt ihm das Tele-                         gramm.)

Edwin:                        Schon wieder! (Öffnet es.)

Boni:               Vorladung vom Hausgericht?

Edwin:                        Neunundneunzig Telegramme jeden Tag. Es ist schon zum                         (Liest die Depesche). Affäre mit Chansonette muß sofort Ende                         nehmen. Kompromittierst ganze Familie. Wenn nicht augenblick-                         lich nach Hause kommst, werde Mittel finden dich zu zwingen!                         (Zerknittert das Telegramm, steckt es ein, spricht lachend)                         So, so, möchte doch seh’n, wie der gestrenge Herr Papa mich                         zwingen kann!

Boni:               Mach’ keine Dummheiten. Fahr’ endlich.

Edwin:                        Ich kann nicht.

Boni:               Schau was nutzt Dein Dickschädel gegen Deinen Vater seine Hinter-                         füß’? (Warm, ihm die Hand auf die Schulter legend:)                         In einigen Stunden fahrt Sylva weg.

Edwin:                        Sie wird nicht fahren.

Boni:               Sie fahrt so sicher-wie zwei mal zwei. Sag’, bin ich dein Freind?                         Edwin, ich bin der Ältere und ohne dir zu schmeicheln, der                         Gescheitere. Schlag dir die Sache aus dem Kopf heraus. Sylva ist                         kein Mädel, mit was man spielt. Dummheiten macht sie nicht                         dafür bin ich da.

Edwin:                        Ich weiß schon selbst, was ich zu tun hab’.

Boni:               Du hast zu tun, daß du nach Haus fahrst zu deine Vorfahren.

Edwin:                        (aufstampfend): Sie darf nicht fort, und wenn ich sie zwingen                         müßte !

Boni:               Zwingen ? Sylva zwingen ? Sie tut was sie will. Und wenn’s dem                         andern nicht paßt, kennst ja ihr Sprüchl: (Wirft komisch den Kopf                         zurück, stemmt die Hände in die Hüften): “Olala, ich bin schon so                         gebaut!” (Wieder warm): Schau, Edwin, gibt ja tausend andere Mädel.                         Muß grad die sein?

Edwin:                        Ja, die. Es kann keine andere sein. Es gibt keine andere. (Aus dem Wintergarten steckt Aranka den Kopf heraus, ruft: Böni!)

Boni:               (mit Humor): Da hast gleich eine. Allerdings schon von mir                         besetzt. Gleich komm’ ich, Muczikam!                         (Aranka verschwindet.)