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[1]In diesem Bericht werden Daten verwendet, die bis zum 09. September 2015 vorlagen.

[2]Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um Veränderungsraten gegenüber der jeweiligen Vorperiode auf Basis preisbereinigter sowie nach dem Verfahren Census X-12-ARIMA kalenderund saisonbereinigter Daten.

NordLB: Deutsche Wirtschaft ist 2016 Konjunkturlokomotive Europas

Niedrige Ölpreise und hoher privater Konsum verschaffen der deutschen Wirtschaft 2016 laut einer Studie der NordLB ein robustes Wachstum. Auch die Effekte der Zuwanderung bewerten die Analysten positiv.

Von Deutsche Presse-Agentur dpa

Artikel veröffentlicht: Mittwoch, 06.01.2016 14:00 Uhr

Artikel aktualisiert: Mittwoch, 06.01.2016 14:06 Uhr

Die Hauptverwaltung der Nord/LB in Hannover.

Quelle: Rainer Jensen

Hannover. Deutschland bleibt nach Einschätzung der Norddeutschen Landesbank (Nord LB) 2016 der wichtigste Treiber für das Wirtschaftswachstum in Europa. Bei anhaltendem Aufschwung erwartet die Bank eine Steigerung der Wirtschaftsleistung von 2,0 Prozent für die Bundesrepublik und 1,5 Prozent für den Euroraum. Für 2015 bezifferte das Institut das Plus rückblickend auf 1,8 Prozent. Zentrale Faktoren dürften auch in diesem Jahr der private Konsum, der niedrige Ölpreis und der relativ schwache Euro sein, betonte die Nord LB in ihrer am Mittwoch in Hannover vorgelegten Konjunkturstudie. "Das ist ein sehr robustes Wachstum", sagte Chefökonom Torsten Windels. "Zugleich schreitet die Erholung in Europa voran."

In Niedersachsen dürfte die Konjunktur allerdings durch die Auswirkungen des Abgas-Skandals beim größten Arbeitgeber des Landes - Volkswagen - leicht getrübt werden. "Wir werden durch VW einen gewissen Bremseffekt haben, haben aber immer noch eine recht gute Reisegeschwindigkeit", meinte Nord LBAnalyst Eberhard Brezski.

In ihrer Prognose geht die Bank von einem leichten Anstieg der deutschen Inflationsrate im Jahr 2016 auf 1,0 Prozent aus. Dies wird vor allem mit einem erwarteten leichten Anstieg des Ölpreises auf 55 Dollar je Barrel (159 Liter) bei der Nordseeöl-Sorte Brent bis zum Jahresende begründet. Ein Ende der Niedrigzinspolitik im Euro-Währungsraum sieht die Nord LB weder in 2016 noch in 2017.

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Zu erwartende weitere Zinserhöhungen in den USA dürften nur begrenzte Auswirkungen auf den Wechselkurs zwischen Euro und Dollar haben, so die Nord LB, die den USA ein 2,6-prozentiges Wachstum vorhersagt. Die Turbulenzen an Chinas Aktienmärkten solle man derweil nicht überbewerten: Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft habe zwar an Dynamik verloren, verzeichne aber einen Rückgang auf Normalniveau.

Die ins Land gekommenen Flüchtlinge stellten für viele Kommunen zwar eine Belastung dar, seien aber auch - etwa für die Bauindustrie - ein kleines Konjunkturprogramm. "Sie werden volkswirtschaftlich einen kleinen Wachstumsbeitrag leisten", gab sich Brezski überzeugt. IW-Studie: Deutschland ist Globalisierungsgewinner

DPA

Schiffsschraube aus Waren (Müritz): Globalisierungsgewinner Deutschland

Die deutsche Wirtschaft profitiert einer IW-Studie zufolge offenbar deutlich stärker von der Globalisierung als andere europäische Staaten. Der globale Marktanteil ist laut einem Medienbericht aber gesunken.

Berlin - Die deutsche Industrie hat sich in den vergangenen knapp 20 Jahren in der Globalisierung offenbar gut behauptet. Das belegt einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge eine Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) für den Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) verfasst hat. Der Grund für den Erfolg sei unter anderem die enge internationale Verflechtung der hiesigen Industrie, heißt es in dem Bericht.

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Allerdings ist das Bild nicht ungetrübt: Der Studie zufolge ist Deutschlands Anteil an der globalen industriellen Bruttowertschöpfung seit 1995 deutlich gesunken, von 9,2 Prozent auf nur noch 6,3 Prozent. Besonders stark zugelegt hat im gleichen Zeitraum China, das mit einem Anteil von 24,4 Prozent klar an der Spitze steht. Selbst die größte Volkswirtschaft der Erde, die USA, liegen mit 19,9 Prozent Anteil an der globalen industriellen Bruttowertschöpfung deutlich hinter China.

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In absoluten Zahlen konnte die deutsche Industrie ihre Wertschöpfung aber seit dem Vergleichsjahr 1995 der Studie zufolge deutlich steigern, um 45 Prozent auf rund 561 Milliarden Euro. Großbritannien dagegen kommt den Berechnungen der IW-Wissenschaftler zufolge nur auf ein Plus von neun Prozent. Deutschlands wichtigster Handelspartner Frankreich erzielte derweil nur einen Zuwachs von rund drei Prozent. Die Industrie in Japan, das unter einer lang anhaltenden Rezession leidet, verzeichnete in den vergangenen 20 Jahren sogar ein Minus von sieben Prozent.

Trotz neuer wirtschaftlicher Kraftzentren sei Deutschland "ein Globalisierungsgewinner", sagte der Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, dem "Handelsblatt".

Deutsche Exportwirtschaft profitiert

Die deutschen Exporteure profitieren enorm von der Globalisierung – und mit ihnen auch die Arbeitnehmer, die direkt oder indirekt für diese Unternehmen arbeiten.

Deutschland hat traditionell – und vor allem vor der Finanzkrise – stark von seiner ausgeprägten Exportorientierung und damit von der Globalisierung profitiert. Das zeigen die folgenden Fakten:

Den langjährigen Titel des Exportweltmeisters im Warenhandel musste Deutschland zwar vor kurzem an China abtreten. Gleichwohl ist es mehr als bemerkenswert, dass die Bundesrepublik mit einer wesentlich kleineren Bevölkerung als China, die USA oder Japan so viel exportiert.

Die Exportquote hat zwischen 1995 und 2008 von 24 Prozent auf 47 Prozent der Wirtschaftsleistung zugenommen. Einen solchen Anstieg gab es seit den fünfziger Jahren nicht mehr. Im Zuge der Finanzkrise ist sie vorübergehend auf 41 Prozent gesunken.

Die Bundesrepublik hat als einziges größeres Industrieland ihre Weltmarktposition kontinuierlich ausgebaut, obwohl das Aufholen der Schwellenländer beim

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globalen Export eigentlich rückläufige Anteile der Industrieländer insgesamt mit sich bringt.

Mehrere Gründe erklären den deutschen Exporterfolg. So spielt die länger anhaltende Lohnzurückhaltung eine wichtige Rolle, aber auch die höhere Wettbewerbsfähigkeit durch Offshoring – die Verlagerung von Funktionen und Prozessen ins Ausland – sowie die Ausrichtung auf wachstumsstarke Märkte. Deutschland scheint sich zudem vor allem mit seiner Spezialisierung auf Investitionsgüter und dem Qualitäts-Markenzeichen „Made in Germany“ gewissermaßen zu einem Ausrüster der Schwellenländer zu entwickeln. Da diese aufstrebenden Staaten sich zunehmend industrialisieren, fragen sie hochwertige deutsche Maschinen und andere Investitionsgüter nach. Deutschlands langjährige Spezialisierung auf diese eher traditionellen Branchen erweist sich somit – entgegen anders lautenden Behauptungen – als wichtiger Vorteil. Obwohl der Anteil der Schwellenländer am deutschen Export in den Jahren 2000 bis 2007 nur bei gut 18 Prozent lag, haben diese Länder im gleichen Zeitraum zu über 35 Prozent zum deutschen Ausfuhrwachstum beigetragen. Bei Investitionsgütern ist der Anteil am Zuwachs mit 50 Prozent noch eindrucksvoller.

Bemerkenswert ist auch, dass Deutschland im Handel mit den Niedriglohnländern kein Defizit, sondern sogar einen leichten Überschuss von rund 26 Milliarden Euro im Jahr 2008 ausweist. Dies gilt vor allem für einige mittelund osteuropäische Staaten sowie für eine Reihe von ölexportierenden Staaten.

Die starke Exportorientierung der Bundesrepublik ist zuletzt unter anderem deshalb kritisiert worden, weil sich die deutsche Wirtschaft zu abhängig von den Schwankungen des Weltmarktes mache. Tatsächlich sind die Exporte im Jahr 2009 preisbereinigt um rund 14 Prozent zurückgegangen. Doch einiges spricht dafür, dass das deutsche Exportmodell mit seinem anspruchsvollen Produktportfolio und vielen Weltmarktführern im Bereich des Mittelstandes Zukunft hat.

Wenn Deutschland in viele Staaten exportiert, kann es zudem Konjunkturrisiken breiter streuen, weil in der Regel nur einige Länder oder Regionen unter Wirtschaftseinbrüchen leiden, während andere gleichzeitig besser dastehen. Wenn freilich der seltene Fall einer so gravierenden Weltrezession wie zuletzt auftritt, hilft dies nicht mehr und Deutschland wird hart getroffen.

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Zuweilen wird behauptet, Deutschland sei eine Basar-Ökonomie und werde zunehmend zur Durchreiche für ausländische Produkte. Richtig ist zweifellos, dass der Importanteil an den deutschen Exporten zwischen 1995 und 2006 von 31 auf 45 Prozent gestiegen ist. Doch haben sich die deutschen Warenexporte in dieser Zeit – gerade auch, weil sie durch den höheren Anteil günstiger Importe wettbewerbsfähiger geworden sind – mit über 135 Prozent immens erhöht. So ist zwar der relative Anteil der Exporte aus heimischer Wertschöpfung geschrumpft, deren absoluter Wert aber deutlich gestiegen. Weil der Kuchen wuchs, ist das kleinere Stück trotzdem sehr viel größer als vorher – und so waren die Exporte aus heimischer Wertschöpfung im Jahr 2006 um beachtliche rund 90 Prozent höher als 1995.

Aus diesem Grund lässt sich auch die These widerlegen, dass im Export kaum Arbeitsplätze entständen, weil dort zu kapitalintensiv produziert würde. Das Gegenteil ist richtig. So zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die auch die Beschäftigten auf der Zuliefer-Ebene einbeziehen, dass durch den Export seit 1995 mehr als 3,2 Millionen Arbeitsplätze entstanden sind.

Deutsche Wirtschaft verliert an Schwung

Erst starker Jahresauftakt, dann internationale Krisen: Die Wirtschaft in Deutschland schrumpft im zweiten Quartal leicht. Die Kauflaune der Bürger ändert daran nichts. Auch nicht, dass die Statistiker erstmals neue, eher kuriose Faktoren berücksichtigen.

Die deutsche Wirtschaft ist erstmals seit gut einem Jahr geschrumpft. Wegen des schwächelnden Außenhandels und sinkender Investitionen ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit ihre erste Schnellschätzung.

Volkswirte hatten diese Abschwächung erwartet, nachdem das erste Quartal wegen des sehr milden Winters ein sehr kräftiges Wachstum gezeigt hatte. Zudem waren internationale Krisen, etwa in der Ukraine und im Nordirak, als neue Belastungsfaktoren hinzugekommen.

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14.08.14 – 01:28 min Mediathek Neuberechnung des BIP

Wie Drogen Deutschland reicher machen

In das BIP fließt der Wert aller Waren und Dienstleistungen ein, die innerhalb eines Landes hergestellt werden. Zuletzt war die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2013 geschrumpft, damals um 0,4 Prozent.

Bundesbürger kauften mehr ein

Das Statistische Bundesamt wendet nun die neuen europäischen Regeln zur Berechnung des BIP an. Damit steigern zum Beispiel auch Drogenhandel, Prostitution und der Kauf von Kriegsgerät die Wirtschaftsleistung. Zudem werden ab sofort auch Forschung und Entwicklung als eigenständige Wertschöpfung angesehen.

Positive Impulse kamen im Frühjahr vom Konsum: Sowohl die privaten als auch die staatlichen Konsumausgaben legten um 0,1 Prozent zu. Die Unternehmen zeigten sich hingegen vorsichtig und kürzten ihre Investitionen: In Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge flossen 0,4 Prozent weniger als im Vorquartal.

Der Außenbeitrag - die Differenz aus Exporten und Importen - konnte das BIP ebenfalls nicht stützen: Zwar stiegen die Exporte um 0,9 Prozent, die Importe legten mit 1,6 Prozent aber wesentlich stärker zu. Im Saldo bremste der Außenhandel somit das BIP-Wachstum um 0,2 Prozentpunkte.

Ökonomen: Deutschland weiter auf Wachstumskurs

Auf Jahressicht lag das BIP im ersten Quartal kalenderbereinigt um 1,2 Prozent höher. Auch damit bestätigten die Statistiker ihre erste Datenveröffentlichung. Im gesamten ersten Halbjahr wuchs die Wirtschaft um 0,8 Prozent gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2013. Im Juni hatte die Bundesbank für Deutschland ein Wachstum von 1,9 Prozent für dieses Jahr in Aussicht gestellt.

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Ende Juli hatte Bundesbankpräsident Jens Weidmann allerdings schon eingeräumt, dass der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts etwas hinter dieser Prognose zurückbleiben könnte. Viele Ökonomen glauben nicht, dass die deutsche Wirtschaft dauerhaft den Wachstumskurs verlassen wird. Der Konsum in Deutschland sei immer noch erfreulich stark. Hinter der jetzigen Delle stünden vor allem die weltweiten Krisen und die Schwäche großer Euro-Staaten, sagten diese Experten. Maschinenbauer spüren schlechteres Geschäftsklima

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Unterdessen stagniert es in der Branche der Maschinenbauer: Die Auftragseingänge blieben im Juli unverändert, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. Während die Bestellungen aus Deutschland um sechs Prozent zurückgingen, stiegen die Orders aus dem Ausland um vier Prozent. "Die zunehmenden Ausfälle im Russlandgeschäft konnten durch ein Plus in außereuropäischen Staaten und durch ein in diesem Monat starkes Großanlagengeschäft überkompensiert werden", erklärte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.

Dagegen sei die Nachfrage im Inland wohl durch das verschlechterte Geschäftsklima gedämpft worden. In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Mai bis Juli legten die Auftragseingänge um zwei Prozent zu. Das Inlandsgeschäft schrumpfte um zwei Prozent, die Auslandsaufträge kletterten um vier Prozent. Der Maschinenbau als Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft ist in den vergangenen Monaten infolge der politischen und wirtschaftlichen Krisen in der Welt ins Stottern geraten.

QuellDonnerstag, 08. Oktober 2015

Herbstgutachten vorgestellt

Wirtschaft wächst 2016 moderat

Die deutsche Wirtschaft bleibt robust, sagen Ökonomen in ihrem Herbstgutachten voraus. Für dieses und das kommende Jahr erwarten sie ein niedriges Wachs-

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tum, aber auch mehr Arbeitslose und geringere Überschüsse in den öffentlichen Kassen.

Trotz der schwächelnden Weltkonjunktur erwarten die führenden Forschungsinstitute eine robuste Wirtschaft in Deutschland. In diesem und im nächsten Jahr sagen die Ökonomen jeweils ein Anziehen der Konjunktur um 1,8 Prozent voraus, wie aus ihrem Herbstgutachten für die Regierung hervorgeht. Für 2015 senkten die Forscher ihre Prognose damit leicht.

Herbstgutachten 2015

Deutsche Wirtschaft wächst verhalten

"Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem verhaltenen Aufschwung", schrieben die Experten in ihrem 88-seitigen Bericht mit dem Titel "Deutsche Konjunktur stabil - Wachstumspotenziale heben". Die meisten Impulse kommen demnach von der positiven Inlandskonjunktur, da die Verbraucher dank der Rekordbeschäftigung ihre Konsumausgaben in diesem und im nächsten Jahr deutlich um knapp zwei Prozent steigern dürften.

Arbeitslosigkeit dürfte leicht steigen

Der Flüchtlingszustrom führt laut den Instituten dazu, dass die Zahl der Arbeitslosen im kommenden Jahr erstmals seit 2013 wieder zunimmt - und zwar um rund 75.000 auf knapp 2,9 Millionen. "Die Arbeitslosigkeit im Verlauf des kommenden Jahres dürfte leicht steigen, weil die derzeit große Zahl von Asylsuchenden nach und nach am Arbeitsmarkt ankommt."

Für die öffentlichen Haushalte in Deutschland zeichne sich für 2016 ein Überschuss von 13 Milliarden Euro ab. Dieser dürfte damit deutlich geringer sein als der für 2015 erwartete Überschuss von rund 23 Milliarden Euro - "nicht zuletzt aufgrund zusätzlicher Ausgaben für die Bewältigung der Flüchtlingsmigration".

Für die Weltwirtschaft zeigten sich die Institute eher skeptisch. Sie sagen der globalen Konjunktur in diesem Jahr nur ein Wachstum von 2,6 und im kommenden Jahr von 2,9 Prozent voraus. Zuwächse von drei Prozent oder weniger bei der Weltwirtschaft gelten unter Fachleuten als Rezession. Die Institute verwiesen vor allem auf den Strukturwandel in China, der das Wachstum in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde bremse. Zudem hätten viele Schwellenländer als Lieferanten von Energie und Rohstoffen mit sinkenden Preisen in diesen Bereichen zu kämpfen.

In den USA erwarten die Ökonomen noch in diesem Jahr einen Anstieg der Zinsen. Die Federal Reserve werde im Schlussquartal die Geldpolitik straffen, heißt

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es dazu. Zuletzt waren nach schwachen Arbeitsmarktdaten und skeptischeren Prognosen des IWF zur Weltwirtschaft Zweifel daran aufgekommen.

Die Prognosen der Wissenschaftler entsprechen den bisherigen Schätzungen der Bundesregierung. Diese will noch im Oktober ihre Konjunkturvorhersagen überarbeiten. Die Gemeinschaftsdiagnose des Münchner Ifo-Instituts, des Berliner DIW, des Essener RWI und des IWH aus Halle dient dabei als Grundlage. 2014 war die Wirtschaft um 1,6 Prozent gewachsen.

Quelle: n-tv.de , mli/rts

Die Europäische Wirtschaftsund Finanzpolitik

Die soziale Marktwirtschaft prägt Europa. Die Europäische Union (EU) hat Deutschland und Europa Frieden und Wohlstand gebracht. Die EU muss zeigen, dass sie in einer Welt des Wettbewerbs und der Globalisierung bestehen kann, um ihre Erfolgsgeschichte fortzusetzen.

EU-Finanzpolitik

Foto: picture-alliance/ dpa

Koordinierung der Wirtschaftspolitik

Für die Gestaltung der Wirtschaftspolitik sind die Mitgliedstaaten zuständig. Aufgrund des Europäischen Binnenmarkts und der Wirtschaftsund Währungsunion müssen die Mitgliedstaaten ihre Wirtschaftspolitik jedoch immer stärker aufeinander abstimmen. Die Auswirkungen der Schuldenkrise in einigen Ländern hat diesen Zwang noch deutlicher werden lassen. Mit dem Euro-Plus-Pakt verpflichten sich die Euro-Länder, ihre nationalen Wirtschaftspolitiken stärker zu koordinieren. Damit die wirtschaftlichen Bedingungen in den Ländern vergleichbar werden und so die Wettbewerbsfähigkeit des ganzen Euro-Raums steigt.

Mit der Strategie Europa 2020 hat sich die EU ehrgeizige Ziele gesetzt. Sie sieht vor, Wachstum und Beschäftigung zu erhöhen und Europa für den Weg in die wissensbasierte Ökonomie fit zu machen. Dabei sollen vor allem Schuldenabbau und Reformen der Pensionsund Gesundheitssysteme

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die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen garantieren. Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft unterstützen dieses Ziel.

Die europäische Wirtschaftspolitik will die Erwerbsquote erhöhen, indem die Bildungsund Ausbildungssysteme verbessert und die Arbeitsmärkte modernisiert werden. Mehr Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen Innovationen vorantreiben. Auch die Modernisierung der Infrastruktur setzt Wachstumsimpulse. Schließlich setzt die EU auf Bürokratieabbau auf allen politischen Ebenen.

Mehr zur europäischen Wirtschaftspolitik beim Bundeswirtschaftsministerium

Der Euro

Die Einführung des Euro war ein wichtiger Durchbruch für den Binnenmarkt. Die Währungsunion macht die Preise im grenzüberschreitenden Handel und für Reisende transparent. Wechselkursunsicherheit und Umtauschkosten sind entfallen. Die Kosten des Handels sind gesunken. Das Volumen der deutschen Exporte in die Mitgliedsländer der Währungsunion hat erheblich zugenommen. Auch die Kosten für Importe gingen zurück.

Der Euroraum hat sich in der Finanzkrise von 2008/2009 als stabil gezeigt. Hätte es den Euro nicht gegeben, wäre es zu umfangreichen Währungsspekulationen gekommen, die gerade der exportorientierten deutschen Wirtschaft geschadet hätten. Für Deutschland ist der Euro daher ein großer Gewinn und darf trotz der Haushaltskrisen in einigen Mitgliedsländern nicht in Frage gestellt werden.

Die Stabilität der D-Mark und die Unabhängigkeit der Deutschen Bundesbank standen bei der Entwicklung der Regeln für die Währungsunion Pate. Im Vordergrund das Ziel: Der Euro muss eine stabile Währung sein. Strenge Aufnahmekriterien sollten garantieren, dass auch in Zukunft nur Länder mit einer stabilen Währung an der Währungsunion teilnehmen. Das Statut der Europäischen Zentralbank sichert eine unabhängige, am Ziel der Preisstabilität orientierte Geldpolitik. Regelungen zur Koordinierung der Wirtschaftspolitiken der Mitgliedstaaten sowie der Stabilitätsund Wachstums-

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