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562_Balabanova_l._A._Nemetskij_jazyk_

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Федеральное агентство связи

Федеральное государственное образовательное бюджетное учреждение высшего профессионального образования «Сибирский государственный университет

телекоммуникаций и информатики» (ФГОБУ ВПО «СибГУТИ»)

Л.А. БАЛАБАНОВА

Немецкий язык

Сборник текстов для самостоятельного перевода для студентов технических факультетов

Новосибирск

2015

УДК 43 (075.8)

Утверждено редакционно-издательским советом ФГОБУ ВПО «СибГУТИ»

Рецензент

канд. психол. наук, доц. Ю.С. Юрьева

Балабанова Л.А. Немецкий язык : Сборник текстов для самостоятельного перевода для студентов технических факультетов / Сибирский государственный университет телекоммуникаций и информатики; каф. иностранного и русского языков. – Новосибирск, 2015. – 65 с.

Сборник включает в себя современные аутентичные тексты на немецком языке по тематике, предусмотренной программой обучения дисциплине «Немецкий язык» в техническом вузе, а так же некоторые методические рекомендации по организации самостоятельной работы с текстами.

Пособие предназначено для студентов технических факультетов СибГУТИ очной и заочной форм обучения.

©Балабанова Л.А., 2015

©Сибирский государственный университет телекоммуникаций и информатики, 2015

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Оглавление

Landeskunde

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Statistisches Bundesamt: Deutschlands Einwohnerzahl steigt dank Zuwanderern

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5

Wie funktioniert das deutsche Bildungssystem?..............................................

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Technische Universität Dresden......................................................................

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Forschung in Deutschland ...............................................................................

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Die Hannover Messe.....................................................................................

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Belgien..........................................................................................................

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Belgien – Geschichte und Politik...................................................................

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Nobelpreis ........................................................................................................

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Alfred Nobel – Erfinder und Preisstifter........................................................

16

Nobelpreisträger............................................................................................

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Nobelpreis für Physik 2013 ...........................................................................

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Technik.............................................................................................................

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Geschichte des deutschen Radios ..................................................................

20

Digitaler Rundfunk in Deutschland ...............................................................

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Fernsehgeschichte in Deutschland.................................................................

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Digitales Fernsehen – Grundlagen.................................................................

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Mobilfunk Geschichte ...................................................................................

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Rekord – Übertragung von 43 Tbps über eine Glasfaser................................

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Die FAX-Technik: damals und heute ............................................................

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Wie ein Faxgerät funktioniert........................................................................

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Geschichte des Computers.............................................................................

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Quantencomputer: Weiterer Schritt zur Kopplung von Licht und Atomen.....

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Energie .............................................................................................................

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Energiewende: Anteil von Ökostrom steigt auf Rekordhoch .........................

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Energiewende: Deutsche verbrauchen so viel Ökostrom wie noch nie...........

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Solarenergie ..................................................................................................

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Energie aus dem Meer...................................................................................

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Erdwärme......................................................................................................

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Moderne Technologien.....................................................................................

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Die besonderen Eigenschaften des Laserlichts...............................................

45

Wie funktioniert ein Laser?...........................................................................

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3

 

Drahtlose lokale Netzwerke...........................................................................

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Mobil ist nicht gleich Mobil ..........................................................................

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Das Phänomen Handy ...................................................................................

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Mobiltelefone – auch für Senioren.................................................................

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Das Internet...................................................................................................

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Erste E-Mail erreichte Deutschland vor 30 Jahren.........................................

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Künstliche Intelligenz....................................................................................

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Roboter – Mechanische Helfer in allen Lagen...............................................

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Nanotechnologie...............................................................................................

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Nanotechnologie: Kleine Teilchen sollen groß rauskommen.........................

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Nanotechnologie: Forscher entwickeln das schwärzeste Schwarz der Welt...

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Hightech-Material: Folie ändert Farbe bei Helligkeit.....................................

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Методические рекомендации.........................................................................

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Работа над переводом..................................................................................

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Работа над текстом......................................................................................

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Landeskunde

Statistisches Bundesamt: Deutschlands Einwohnerzahl

steigt dank Zuwanderern

Die Zahl der Einwanderer nach Deutschland war 2013 so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Dadurch konnte das Geburtendefizit in der Bundesrepublik ausgeglichen werden. Für dieses Jahr rechnen die Statistiker mit noch mehr Zuwanderern aus Osteuropa.

Die Einwohnerzahl in Deutschland ist im dritten Jahr in Folge gestiegen. Knapp 80,8 Millionen Menschen lebten Ende 2013 in der Bundesrepublik, das waren etwa 300.000 mehr als vor Jahresfrist. Diese Zahlen nannte das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf Grundlage einer Schätzung.

Ursache für den Bevölkerungszuwachs sei der erneut starke Zuzug von Ausländern, der so hoch war wie seit 20 Jahren nicht mehr. Erstmals seit 1993 zogen über 400.000 Menschen mehr nach Deutschland als ins Ausland gingen. Besonders stark war die Zuwanderung aus Osteuropa und den Euro-Krisenländern.

Genaue Daten zu den Herkunftsländern der Zuwanderer gibt es bisher nur für das erste Halbjahr 2013. Daraus ergibt sich, dass die größte Gruppe der Zuwanderer aus Polen stammt, danach folgen Rumänien, Italien, Ungarn und Spanien.

Erneut starben im vergangenen Jahr in Deutschland mehr Menschen als geboren wurden. Dieses sogenannte Geburtendefizit lag nach Schätzung der Statistiker zwischen 200.000 und 220.000. Da sich die hohe Zuwanderung auf Dauer wohl nicht halten lässt, rechnen viele Experten wegen der niedrigen Geburtenrate mittelfristig mit einer schrumpfenden Bevölkerung. Nach einer Modellrechnung des Statistikamts könnte sie bis 2060 auf knapp 70 Millionen zurückgehen.

Laut Prognose des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung(IAB) könnten der deutschen Wirtschaft 2025 rund 6,7 Millionen Beschäftigte weniger zur Verfügung stehen als 2008.

In diesem Jahr könnte sich die Zahl der Zuwanderer weiter erhöhen. Grund sind neue Regelungen der EU: Während für Polen und andere EU-Länder schon seit 2011 die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt, dürfen Bulgaren und Rumänen erst seit dem Jahreswechsel frei entscheiden, wo sie leben und arbeiten möchten. Das IAB rechnet damit, dass allein dadurch die Nettozuwanderung um 30.000 bis 110.000 Personen steigen wird.

Viele konservative Politiker, vor allem aus den Reihen der CSU, warnen mit drastischen Worten davor, dass nach dem Fall der Grenzen verstärkt Armutsflüchtlinge nach Deutschland kommen und hier Sozialleistungen beanspruchen könnten. Am Dienstag beschloss die CSUauf ihrer Klausurtagung in Wildbad Kreuth ein entsprechendes Papier, das die Losung enthält: "Wer betrügt, der fliegt".

Die Bundesbürger sind beim Thema Freizügigkeit innerhalb der EU laut einer Umfrage gespaltener Ansicht. Ein Viertel der Befragten hält es aus deutscher Sicht für schädlich, dass EU-Bürger überall in der Gemeinschaft arbeiten dürfen. 44 Pro-

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zent sehen aber eher einen Nutzen für Deutschland, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Erhebung im Auftrag von "Stern" und RTL ergab. Das Institut hatte am 2. und 3. Januar 1003 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt.

Weniger klar sind die Mehrheitsverhältnisse bei der Bewertung der seit Januar geltenden vollen Freizügigkeit in der EU für Bulgaren und Rumänen: 42 Prozent finden diese falsch, 50 Prozent richtig. Die Angst vor sogenannter Armutseinwanderung finden 60 Prozent berechtigt und 36 Prozent übertrieben1. (2800)

Wie funktioniert das deutsche Bildungssystem?

Das deutsche Bildungssystem besteht aus fünf Stufen. Die Bildungssysteme anderer Länder unterscheiden sich teilweise stark.

Ein Bildungssystem bezeichnet den Aufbau aller Einrichtungen und Möglichkeiten zum Erwerb von Bildung. Dazu zählen das Schulsystem, das Hochschulwesen und der Weiterbildungssektor. Das deutsche Bildungssystemist in vier bzw. fünf Stufen gegliedert:

1.Primärbereich: Grundschule;

2.Sekundärbereich I : Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder Gesamt-

schule;

3.Sekundärbereich II: Gymnasiale Oberstufe oder berufsbildende Schule;

4.Tertiärbereich: Hochschulen, Berufsakademien, Fachakademien und Fachschulen;

5.Quartärbereich: Private und berufliche Weiterbildung nach der Berufsausbildung.

Sowohl die Primärstufe als auch die Sekundärstufe I müssen von allen deutschen Bundesbürgern durchlaufen werden. Sie bilden die sogenannte Schulpflicht. Die nachfolgenden Stufen stellen Optionen zur weiteren Qualifikation dar. Außerdem besteht in Deutschland die Möglichkeit, vor der Primärstufe einen Kindergarten zu besuchen oder eine andere Form der Frühkindlichen Bildung zu genießen.

Finanzierung und Organisation des Bildungssystems

Der Großteil des deutschen Bildungssystems befindet sich in staatlicher Trägerschaft und damit in der Hand der Länder – das bedeutet, dass die einzelnen Bundesländer einen Großteil der Bildungsangebote finanzieren und organisieren. Dabei gehört es in Deutschland zu den Bestimmungen, die im Grundgesetz festgelegt sind, dass die schulische Ausbildung von der Primärstufe über die Sekundärstufe I bis zur Sekundärstufe II für alle kostenlos sein muss. Hier dürfen die Länder keine Gebühren erheben.

Anders sieht es bei den anderen Bildungsstufen aus. Die Frühkindliche Bildung wird zum Beispiel von den Städten und Kommunen organisiert, die dafür unterschiedlich hohe Gebühren verlangen. Und auch im Bereich der Tertiärbildung fallen

1 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/einwohnerzahl-in-deutschland-steigt-dank- zuwanderung-a-942358.html

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seit einigen Jahren in manchen Bundesländern Gebühren an. Diese Studiengebühren variieren dabei in ihrer Höhe zwischen den Ländern und teilweise auch zwischen den einzelnen Hochschulen.

Um zu vermeiden, dass durch die Studiengebühren Abiturienten von einem Hochschulstudium abgeschreckt werden, hat man parallel dazu Finanzierungsmöglichkeiten eingerichtet. Der Quartärbereich der Bildung wird ausschließlich privat finanziert und größtenteils auch organisiert. Dabei werden die Kosten für berufliche Weiterbildung häufig von den jeweiligen Firmen getragen. Private Weiterbildungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Sprachkurse, muss jeder Bürger selber finanzieren.

Unterschiede in verschiedenen Ländern

Die Organisation der Bildungswege im sogenannten Bildungssystem unterscheidet sich in den unterschiedlichen Ländern der Erde teilweise sehr stark, teilweise weniger stark. In manchen Fällen, wie in Deutschland oder den USA, wird das Bildungssystem nicht zentral von der Regierung, sondern von den einzelnen Verwaltungseinheiten, wie den Bundesländern oder den Bundesstaaten, bestimmt. Für Deutschland gilt zum Beispiel: Bildungspolitik ist Ländersache!1 (3 000)

Technische Universität Dresden

Die TU Dresden ist eine der Spitzenuniversitäten Deutschlands und Europas: stark in der Forschung, erstklassig in der Vielfalt und der Qualität der Studienangebote, eng vernetzt mit Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Als moderneVolluniversität bietet sie mit ihren 14 Fakultäten ein breit gefächertes wissenschaftliches Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland. Sie ist die größte Universität Sachsens.

Die große Campus-Familie der TU Dresden setzt sich zusammen aus 37 000 Studierenden, ca. 4300 haushaltsfinanzierten Mitarbeitern – darunter mehr als 470 Professoren – sowie ca. 3400 Drittmittelbeschäftigten (Stand 1.12.2013).

Am 15. Juni 2012 hat die TU Dresden den Titel einer Exzellenzuniversität errungen. Sie ist damit eine der elf Exzellenz-Universitäten Deutschlands.

Ein hervorragender Charakterzug der TU Dresden ist ihre dynamische Weiterentwicklung – ein Prozess, der seit Jahren anhält und sich auch in die Zukunft fortsetzt. Diese konsequente Weiterentwicklung findet ihren Ausdruck im Zukunftskonzept. Als "Synergetische Universität" kooperiert die TU Dresden eng mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit dem 2009 gegründeten DRESDEN-concept (Dresden Research and Education Synergiesforthe Development of Excellence and Novelty), hat die TU Dresden einen deutschlandweit einzigartigen Forschungsverbund mit 14 Partnern aus Wissenschaft und Kultur geschaffen.

Das breit gefächerte Studienangebot wird ständig um international anerkannte Studiengänge erweitert. Die Umstellung auf zweigestufte Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master ist nahezu abgeschlossen und wird dort, wo es

1 http://www.bildungsxperten.net/wissen/wie-funktioniert-das-deutsche-bildungssystem/ 7

fachspezifisch notwendig ist, ergänzt durch die Beibehaltung bzw. Wiedereinführung von Diplomstudiengängen und Studiengängen mit Staatsprüfung.

Als einzige Präsenzuniversität Deutschlands bietet die TU Dresden ein universitäres technisches Fernstudium in den Studiengängen Bauingenieurwesen, Maschinenbau und Verfahrenstechnik an.

Die TU Dresden stellt sich konsequent dem Wettbewerb um die besten Studierenden, die besten Kräfte für Forschung und Lehre und um Drittmittel. Dazu gehören ganz entscheidend wirtschaftsnahes Denken und Handeln sowie der Ausbau funktionierender Partnerschaften der Wissenschaft mit Industrie und Wirtschaft. Führende Unternehmen der Wirtschaft haben das Engagement für praxisorientierte Lehre und Forschung an der TU Dresden unter anderem mit derzeit 12 Stiftungsprofessuren und ein Stiftungslektorat honoriert. Die TU Dresden ist Mitglied imUniversitätsverband TU9.

Bereits 1994 startete an der TUD eine deutschlandweit beispielhafte Patentinitiative, die die Schutzrechte der Erfinder an der TU Dresden sichert und für den schnellen Transferder Erfindungen in marktfähige Produkte sorgt. Etwa ein Drittel aller von den neun führenden deutschen Technischen Universitäten angemeldeten Patente stammt aus der TU Dresden.

Die TU Dresden wirbt sehr erfolgreich Drittmittel ein. In der Jahresbilanz 2003 überschritt der Betrag erstmals die 100-Millionen-Euro-Grenze, 2012 warb die TU Dresden etwas mehr als 227 Millionen Euro Drittmittel ein. Dabei stammen die Drittmittel in erster Linie aus öffentlichen Quellen wie dem Bundesforschungsministerium, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Europäischen Union. Gelder aus direkter Auftragsforschung für die Industrie spielen eine wachsende Rolle.

Von Praxisnähe und interdisziplinärer Zusammenarbeit profitieren auch die Studierenden. In Lehre und Forschung gilt das Prinzip, Studierende und Diplomanden frühzeitig in aktuelle Forschungsaufgaben einzubeziehen.

Wichtige Industrieansiedlungen der letzten Jahre wären in der sächsischen Landeshauptstadt ohne das Potenzial der TU Dresden kaum zustande gekommen. Namen wie Infineon, Globalfoundries und Volkswagen stehen als sogenannte "Leuchttürme" stellvertretend für viele High-Tech-Unternehmen im Dresdner Raum und das sogenannte Silicon Saxony.

Seit 2001 gibt es für die Absolventen ein eigenes Referat, das die Mitglieder des Absolventennetzwerkes betreut. Sie erhalten u.a. regelmäßige Informationen zu Aktuellem aus Universität und ihrer Fakultät oder auch fachspezifische Termine und Stellenangebote. 2013 wurde für sie zudem die exklusive Veranstaltungsreihe "Absol(E)vent – der besondere Wochenausklang" ins Leben gerufen.

Die Geschichte der TU Dresden geht auf die 1828 gegründete Technische Bildungsanstalt Dresden zurück; sie gehört damit zu den ältesten technischakademischen Bildungsanstalten Deutschlands1. (3 970)

1 http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/portrait/index_html/document_view?body_language=de 8

Forschung in Deutschland

Die Forschung in Deutschland ist eine der wichtigsten Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Viele Erfindungen, die unseren Alltag nachhaltig beeinflussen, wurden in Deutschland gemacht.

Forschung ist die systematische, planvolle, wissenschaftlich zu begründende Suche nach Wegen und Lösungen in allen Bereichen gesellschaftlichen Lebens. Ohne Forschungsvorhaben auf allen Gebieten der Wissenschaft, Technik, Medizin, Bildung und Gesellschaft, ist weder Fortschritt in der Wissenschaft noch in der Wirtschaft denkbar. Forschung findet auf den unterschiedlichsten Ebenen statt, vom übergreifenden wissenschaftlichen Bereich bis in zielgerichtete Vorhaben der Industrie. Deshalb sind Investitionen in die Forschung und Entwicklung immer solche, die sich auf zukünftige Nutzungen und Entwicklungen beziehen. In vielen Fällen beschäftigen sich Forschungsvorhaben mit Problemen, deren Erkenntnis oder Lösung erst im Laufe mehrerer Jahre und Jahrzehnte abzusehen ist. Die Finanzierung von Forschungsaufträgen teilt sich in eine staatliche Finanzdecke, die Bestandteil des Bundeshaushalts ist, und Finanzierungen durch privatwirtschaftliche und industrielle Auftraggeber.

In Deutschland entfallen etwa 70 % der finanziellen Leistungen am Gesamtforschungsaufkommen auf die Industrie. Weitere wichtige Förderungen erfährt die Forschung in Deutschland durch die Forschungsrahmenprogramme der Europäischen Kommission. In Deutschland gehört die Freiheit der Forschung zu den Grundrechten. Freiheit der Forschung ist nur dort Beschränkungen ausgesetzt, wo sie andere Grundrechte verletzen könnte. Hier sei das Beispiel der Genforschung genannt, wo bestimmte Anwendungen in Deutschland ausgeklammert werden, da sie anderen Grundrechten und ethischen Bestimmungen widersprechen.

Forschung unterteilt sich grundlegend in die Zweige Grundlagenforschung und angewandte Forschung. Dabei wird Grundlagenforschung, als ausschließliche Wissenserweiterung und Schaffung der Vorraussetzungen neuer Erkenntnisse, vorwiegend im universitären Bereich, etlicher Akademien und innerhalb von Forschungsinstitutionen wie der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren oder der Max-Plank-Gesellschaft betrieben. Die Leibniz-Gemeinschaft, der unterschiedliche Forschungsinstitutionen angehören, verbindet seit 2009 Arbeit der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung. Die Grundlagenforschung ist nicht an Auflagen hinsichtlich bestimmter Entwicklungen von Produkten und dergleichen gebunden, sie hat die wissenschaftliche Erkenntnis zum Ziel.

Angewandte Forschung richtet sich zielorientiert auf die Anwendung von Forschungsergebnissen auf bestimmte Bereiche der Technik, der wirtschaftlichen, sozialen und industriellen Entwicklung. Hier existieren feste Maßgaben für einzelne Forschungsaufträge und ihre Umsetzung in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Praxis. Dieser Forschungszweig erstreckt sich vornehmlich auf die Hochschulen, Institutionen der Wirtschaft und die deutschen Fraunhofer Gesellschaft. Darüber hinaus finden auf dem produktionsnahen Forschungssektor noch Prozesse der Forschung und Entwicklung statt, die sich direkt auf bestimmte Produkte und deren Entwicklung und Verwertung konzentrieren. Letzteres findet zumeist innerhalb eines Industrie-

9

zweiges, wie beispielsweise der Pharmaindustrie oder der Elektroindustrie und mehr, oder sogar innerhalb der Unternehmensgrenzen, statt.

Grundlagenforschung und angewandte Forschung sind jedoch nicht voneinander trennbar. Ohne die Erweiterung der grundsätzlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entwicklungen kann keine spezialisierte Forschung im wirtschaftsorientierten Rahmen stattfinden. Erkenntnisse und Ergebnisse der Grundlagenforschung sind immer unabdingbare Voraussetzung für die Leistung angewandter Forschung.

Auch wenn Forschung und Lehre hierzulande frei sind, kann nicht jedes Forschungsprojekt in gleicher Weise in den Genuss finanzieller Zuschüsse und anderer Förderungen kommen. Mit Hilfe von Expertenkommissionen werden, anhand wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Erfordernisse, Schwerpunkte gesetzt, die besondere Förderung erfahren. Gleichfalls ist eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Forschungsund Wissenschaftssektoren notwendig, damit Einzelbereiche nicht aus der gesamten Forschung ausgekoppelt werden. 2006 wurde in Deutschland festgesetzt, dass im zweijährlichen Rhythmus ein Bundesbericht Forschung und Entwicklung vorzulegen ist. Zum zweiten Mal wird im Mai 2010 dieser Bericht veröffentlicht. Dabei liegt derzeit besonderes Gewicht auf Feldern wie Klima und Energie, Gesundheit, Mobilität, Kommunikation und weiteren zukunftsträchtigen Bereichen, in denen insbesondere vom deutschen Standort wichtige Beiträge zu erwarten sind. Der Gesamtheit von Forschung und Entwicklung wird in Deutschland ein hoher Stellenwert eingeräumt, was nicht zuletzt dadurch zum Ausdruck kommt, dass der prozentuale Anteil der Forschungsförderung am Haushaltsaufkommen, höher liegt als in zahlreichen Ländern der EU und der USA.

Forschung, Wissenschaft und Entwicklung in einem Land lassen sich heute nicht mehr ausschließlich von der nationalen Ebene betrachten. Zwar werden bestimmte Forschungsprojekte national verstärkt gefördert, jedoch besteht Wissenschaft nur im internationalen Kontext1. (4 670)

Die Hannover Messe

Die Hannover Messe ist die weltweit bedeutendste Industriemesse. Sie findet jedes Frühjahr in Hannover (Niedersachsen) auf dem Messegelände Hannover statt. Das ist das größte Messegelände der Welt.

Deutschland ist gegenwärtig das wichtigste Messeland mit 141 Messen. Als Vorreitermodell kooperiert die Hannover Messe mit denen in Stuttgart (für gemeinsame Messen in Deutschland) und in Mailand (wegen aufstrebender Messemärkte in

Brasilien, Russland, Indien und China).

 

 

 

Trotz Abspaltungen,

wie

beispielsweise

die Light + Building (Frankfurt)

und

die DRUPA (Düsseldorf),

ist

die

Hannover

Messe

nach wie vor die größ-

te Investitionsgütermesse der Welt.

Die Cebit

ist die

weltweit größte Messe

für

Informationstechnik. Sie stellt seit den 1980er Jahren ein herausragendes Segment dar.

1 http://www.dfg-bonn.de/forschung-in-deutschland.htm

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