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книги / Wissenschaft. Technik. Wirtschaft

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Michio Kaku, der Professor fur theoretischhe Physik an der City University in New York, hat die Hightech-Zukunft fest im Blick: ”Im 21.Jahrhundert wird es Brillen mit Internet-Zugang geben und eine Kreditkarte, auf der der vollstandige Code des Inhabers gespeichert ist. Eines Tages werden mikroskopisch kleine Roboter in der Blutbahn des Menschen Viren per Laserstrahl vernichten“. Kaku kann Recht haben oder auch nicht. Zukunftsvorhersagen iiber den technologischen Fortschritt haben den Nachteil, dass viele von ihnen nicht eintreffen. Und vieles tritt ein, was nie jemand vorhersagte. Indem bereits heute die Zukunft gedanklich vorweggenommen wird, lasst sich Zeit gewinnen, um Fehlentwicklungen zu bremsen und dringend benotigte Innovationen anzustoBen oder rascher voranzutreiben.

Auch vor hundert Jahren, als das 20. Jahrhundert die Visionare zu Denk-Ausfltigen in die Zu­ kunft animierte, lag so mancher falsch, wie die Ruckschau heute erweist. Zu den Prognosen von 74 amerikanischen Vordenkem gehorten 1893 ein weltweites Rohrpostsystem und Ballons als tagliches Nahverkehrsmittel. Der Elektromillionar G.Westinghouse war sich sicher, dass Lokomotiven mit einer Reisegeschwindigkeit von 160 Kilometem pro Stunde nie und nimmer auf Schienen gesetzt wtirden, weil keine Bremse der Welt in der Lage ware, ein Gerat mit diesem Tempo anzuhalten.

Wie etwa werden die neuen Informationsund Kommunikationstechnologien unser Leben im 21. Jahrhundert bestimmen? Werden wir eines Tages ein elektronisches Parlament erleben, das es ermoglicht, Entscheidungen iiber Gesetzentwiirfe mit Hilfe elektronischer Volksbestimmungen zu treffen? Oder werden durch elektronisches Heimshopping einmal 50 Prozent der Lebensmittel die Verbraucher erreichen, ohne den traditionellen Supermarkt durchlaufen zu haben?

Fur realistisch halten die Experten, dass zwischen 2005 und 2012 etwa 30 Prozent aller Mitarbeiter in Biiros an zwei von funf Werktagen zu Hause bleiben. Die Telearbeit wird sich durchsetzen - aber nicht fur alle und nicht jeden Tag. Multimedia wird ebenso in unseren Alltag eindringen wie die elektronischen Weiterbildungssysteme. Notwendig fur die groBen Datenstrome wird ein Internet der nachsten Generation sein, dessen Sicherheit hoch ist und das Informationen in Echtzeit ubertragen kann, so dass Dienstleistungen ubers Telefon und die Ubertragung bewegter Bilder moglich sind. Doch wird diese Technik auch mit einem Verlust traditzioneller Arbeitsplatze einhergehen.

Im modemen Biiro wird die elektronische Spracheingabe einfache Schreibarbeiten obsolet machen, in der Ubergangsphase jedoch groBeren Korrekturbedarf des automatisch Geschriebenen hervorgerufen. Ahnlich gilt fur Ubersetzungssysteme, durch die sich ab 2010 viele einfache Ubersetzungsarbeiten ertibrigen. Etwa um das Jahr 2015 erwarten die Experten auch die praktische Verwendung von automatischen Sprachubersetzungssystemen im Taschenformat, mit denen man sich ohne Kenntnisse der Sprache des Gesprachspartners unterhalten kann. Dies wird bei Geschaftsreisen wie im Urlaub sehr hilffeich sein und oftmals den Dolmetscher ersparen.

Hans Moravec, Robotik-Professor: „Schon ab Mitte des nachsten Jahrhunderts erwartet uns ein mechanisches Paradies. Maschinen mit dann menschengleichem Verstand erledigen alle Arbeit.“ Bau-Automaten und - Maschinen rationalisieren das Bauwesen. Hauser werden immer haufiger vorgefertigt. Die Experten erwarten die Realisierung von Bauautomatisierung sukzessive, den heutigen Einsatz von Baurobotem aber friihestens um 2015, da die menschliche Arbeitskraft bis dahin noch kostengiinstiger sein wird.

Auffallend ist schon jetzt, wie die neuen Informationstechnologien in alle anderen Wissenschaftsbereiche vordringen; etwa in die Umweltforschung. Zwischen 2008 und 2015, so die Prognose, wird ein weltumspannendes Netzwerk zur Uberwachung von Umweltbelastungen instalfiert worden sein, das Tag und Nacht in Echtzeit Daten empfangt, sie systematisch analysiert und dann weltweit verbreitet. Informationstechnik kann auch zur Ressourcenschonung beitragen. Produktbegleitende Informationssysteme werden allgemeine Anwendung finden, dabei werden die Produkte nach dem Ende ihrer Lebensdauer zerlegt und als Ressourcen gesammelt und sortiert /2007 bis 2014/.

„Information und Kommunikation“, „Gesundheit und Lebensprozesse“, „Umwelt und Natur“, „Energie und Rohstoffe“ sind vier der zwdlf Themen, die von den Experten als die Innovationsfelder benannt wurden, auf denen in den nachsten 30 Jahren markante Fortschritte zu erwarten sind. Auch in den Bereichen „Management und Produktion“, „Chemie und Werkstoffe“, “Bauen und Wohnen“, Mobilitat und Transport44 rechnen die Experten mit einer hohen Innovationsdynamik.

Die Kombination technischer Innovationen mit neuen Dienstleistungen wird eine immer wichtigere Rolle spielen. Das Wissen wachst exponentiell, und langst reicht ein Menschenleben nicht mehr aus, um es zu erfassen. Fest steht aber schon: Lebenslanges Lemen und standige Weiterbildung werden in Zukunft die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit sein.

DIE ZUKUNFT IN EINEM SZENARIO DES DEUTSCHEN FORSCHUNGSMINISTERIUMS

Ein Tag im Mai 2013, Innenstadt Frankfurt. Peter Z. Qberquert den menschenleeren Vorplatz des blaulich schimmernden Burohochhauses. Am Eingang legt er seinen rechten Zeigefinger auf eine dunkle Kunststoffplatte. „Guten Morgen, Herr Z .“, tont eine freundliche Frauenstimme. Gleichzeitig offnet sich die glaseme Schiebetur. Als der letzte Pfortner vor einem Jahr in Rente ging, wurde seine Stelle nicht wieder besetzt. Die Firma hatte schon

vorher ein Erkennungssystem fur Fingerabdrucke an der Tur eingebaut. Peter Z. kommt nicht mehr haufig ins Biiro. Sein Schreibtisch steht inzwischen in seiner Wohnung. Seit vor einigen Jahren das Internet der zweiten Gene­ ration in Betrieb genommen wurde, hat die Anzahl der Telearbeiter enorm zugenommen. Die neue Technik erlaubt es, immense Datenmengen in Bruchteilen einer Sekunde iiber das Netz zu verschicken. Damit kann jeder Heimarbeiter in Internet-Videokonferenzen mit seinem Arbeitgeber, mit Kunden und Kollegen in Kontakt treten.

Nicht nur Internet-Videokonferenzen, auch Serviceroboter erobern immer mehr den All­ tag. Heidrun und Peter Z. blicken auf ein obstkistengrolies Gefahrt, das summend uber die Terrasse ihres Eigenheims rollt. Es klappt einen Gelenkarm aus, an dem vom eine Malerrolle befestigt ist und der beginnt, die Hauswand gleichmaiSig weili zu streichen. Noch sind sich die Eheleute unschlussig, ob sie den Robot-Maler wirklich unbeobachtet werkeln lassen konnen. Aber bald merken sie, dass die Maschine vollkommen zuverlassig arbeitet. Gespannt sind Heidrun und Peter Z. auf die Wirkung der Fassadenfarbe. Laut Herstellerangabe enthait sie chemisch aktive Substanzen, die sich tagsuber mit Sonnenlicht aufladen und nachts die Helligkeit wieder abstrahlen. Fast schon vergessen hat Peter Z. die Probleme des 20. Jahrhunderts. Damals argerten sich Hausbesitzer uber dreckige Wande und die Nutzer des weltweiten Datennetzes uber die standige Oberlastung der Leitungen.

9.Je weiter sich der technische Fortschritt erweitern wird, desto extremer wird der Run auf Ingenieure: Uberall werden sie gesucht, konnen unter Dutzenden hochattraktiver Arbeitgeber auswahlen. Dies ist trotzdem kein Grund, sich zuriickzulehnen und hofieren zu iassen. Gehen wir der Frage nach, worauf man auch ais umworbener Absol­ vent der Ingenieurswissenschaften zu achten hat.

Lesen Sie den fotgenden Text und beantworten Sie die Fragen dazu.

WELCHEN JOB HATTEN SIE DENN GERN?

Der Trend halt an: Im m er m ehr junge Menschen in Deutschland legen erfolgreich ein Hochschulstudium ab. Die Zahl der Absolventen liegt aktuell bei 252 500 im Jahr. W as studieren junge Leute am liebsten? Mehr als 9000 verschiedene Studiengange bieten die 372 deutschen Universitaten und Hochschulen an, von A wie Abfallentsorgung bis Z wie Zivilrecht. Auf Rang zwei stehen die Ingenieurwissenschaften, weil die Chancen fur Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt vielversprechend sind: die Nachfrage nach Absolven­ ten ist hdher als das Angebot. Unternehmen bereitet jedoch nicht nur die Quantitat an Bewerbern, sondern vor allem deren Qualitat Sorge. Zu wenige Ingenieure verfugen uber fachubergreifende Kenntnisse und soziale Kom petenzen.

Die Qualitat der fachlichen Ingenieurausbildung in Deutschland steht aulier Frage. Doch die allein reicht nicht aus fur den beruflichen Erfolg. In den letzten Jahren haben sich die Arbeitsabiaufe in den Unternehm en gewandelt. A us diesem Grund erweitern sich die Handlungsund Verantwortungsspielraume und damit die Anforderungen an die Absolventen. Langst ist ein Einser-Diplom keine Garantie m ehr fQr eine erfolgreiche Bewerbung. Ingenieure bekom men neue Aufgaben: beraten, organisieren, vermitteln, analysieren, verkaufen - Dienstleistungsfunktionen werden im mer wichtiger. Die erweiterten Aufgaben der Ingenieure verlangen interdisziplinare Kenntnisse und fachubergreifendes Denken. V o r allem betriebswirtschaftliche Kenntnisse im Bereich M anage­ ment, Marketing und Vertrieb sind gefragt. Viele Studenten haben dies jedoch noch nicht erkannt und so kommt es, dass viele Unternehm en Schw achen bei der Qualifikation von Bewerbern feststellen.

Nachholbedarf fur Ingenieure besteht auch bei den sozialen Kom petenzen. Es gilt im Berufsleben nicht nur fachlich ,,topfit“ zu sein, sondern vor allem auch Kunden, Kollegen und Mitarbeiter fur sich und seine Ideen gewinnen zu konnen. Dazu bedarf es Kom m u- nikationsund Teamfahigkeit, rhetorischen Fahigkeiten, Prasentationskompetenzen und unternehmerischen Denkens - nur einige Eigenschaften, die unverzichtbar fur die vielfaltigen Aufgaben von Ingenieuren sind. V or allem in FQhrungspositionen tragen Inge­ nieure grolie Verantwortung und mussen dafur liber ausreichende Kompetenzen im Um gang mit Mitarbeitem verfQgen.

Flexibility ist eine Grundvoraussetzung fQr den vielseitigen und abwechslungsreichen Einsatz von Ingenieuren in Unternehmen.

Flexibel m ussen Mitarbeiter nicht nur gegenuber neuen Aufgaben, sondern auch bei der Frage des Arbeitsplatzes sein. Mobil sein, heiSt die Devise. Viele Unternehmen sind an verschiedehen Standorten innerhalb Deutschlands tatig, da kommt es nicht

selten vor, dass Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz wechseln. A uch jenseits der deutschen

G renze warten Aufgaben auf Ingenieure. Grofte Unternehm en sind weltweit mit Firmensitzen vertreten. Bekom m en Ingenieure die C hance fur Auslandseinsatze, sind Fremdsprachenkenntnisse unabdingbar. Doch auch fur Mitarbeiter im Inland konnen diese notwendig sein, wenn mit Kunden Oder Kollegen aus dem Ausland Kontakte gepflegt werden.

Absolventen, die all diese Punkte erfiillen: fachliche Qualifikation, Kenntnisse der B e - triebswirtschaft und Frem dsprachen und soziale Kom petenzen - sind rar. Diese Ta t- sache fuhrt zum „war for talents", der Т о р -Ingenieure in die uberlegene Position, die Unternehmen jedoch die unterlegene Position versetzt.

Mangelnde Qualifikationen sind einerseits durch die Ausbildung, andererseits auch durch Unwissen und eingeschranktes Denken unter Ingenieurstudenten erzeugt. Die fachliche Ausbildung ist im mer noch das Kernelement im Studium , Randdisziplinen, vor allem betriebswirtschaftliche Fragen werden nur wenig Oder gar nicht thematisiert. Die Ausbildung der Ingenieure m uss auch im W esentlichen innerhalb von V erbund - projekten mit der Industrie verkoppelt werden, so dass die Kandidaten tiber Jahre hinweg die Grundlagen als auch die verschiedenen Stufen der W ertschopfungskette von den Grundlagen hin bis zum Produkt standig vor A ugen haben. Doch nicht nur von Seiten der Hochschulen besteht Nachholbedarf, die Studenten'm Ossen sich den veranderten Anforderungen stellen und nach Moglichkeiten suchen, ihre Fahigkeiten den Anspruchen der W irtschaft anzupassen. Unwissenheit ist ein weiteres Problem . Viele Studenten fokussieren sich zu stark auf eine Branche Oder einige bekannte Unterneh­ men, in die sie spater einsteigen wollen. Nischenbranchen und mittelstSndische Unter­ nehmen fallen dadurch zu unrecht aus dem anvisierten Blickfeld.

Die Unternehmen versuchen auf vielen W egen, die passenden Absolventen zu fin-

den. Sie schalten Stellenanzeigen in Printmedien, Stellenborsen Oder auf der eigenen

Hom epage,

suchen

auf Hochschulm essen, stehen in

Kontakt zu

Hochschulen Oder

veranstalten

eigene

Recruiting-Events. W enn jedoch

einfach zu

wenige Ingenieure

das Anforderungsprofil erfiillen, konnen auch diese Aktivitaten nicht weiterhelfen.

W as bereitet den Unternehm en grolie Sorgen?

 

 

W oriiber sollen die Ingenieure verfiigen?

 

 

W elche Aufgaben bekom m en die Ingenieure?

W elche Kenntnisse und Fahigkeiten sind fOr diese Aufgaben unverzichtbar?

Auf welchen W egen finden die Unternehm en die passenden H ochschulabsolventen?

10.Versuchen Sie, die Information des Textes mit der Situation in unserem Lande zu vergleichen.

11.Besprechen Sie, welche Informationen aus diesem Abschnitt neu Oder bemerkenswert fur Sie waren.

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