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Ich verteufle mich, der Gott Wird jetzund ein Gottseibeiuns; Als der Feinde boeser Feind, Kann ich dorten wirken, schaffen.

Quaelen will ich dort die Feinde, Mit Phantomen sie erschrecken - Vorgeschmack der Hoelle, Schwefel Sollen sie bestaendig riechen.

Ihre Weisen, ihre Narren Will ich koedern und verlocken;

Ihre Tugend will ich kitzeln, Bis sie lacht wie eine Metze.

Ja, ein Teufel will ich werden, Und als Kameraden gruess ich Satanas und Belial,

Astaroth und Belzebub.

~ 318 ~

Dich zumal begruess ich, Lilis, Suendenmutter, glatte Schlange! Lehr mich deine Grausamkeiten Und die schoene Kunst der Luege!

Mein geliebtes Mexiko, Nimmermehr kann ich es retten, Aber raechen will ich furchtbar Mein geliebtes Mexiko.

~ 318 ~

Zweites Buch

Lamentationen

Das Glueck ist eine leichte Dirne, Und weilt nicht gern am selben Ort; Sie streicht das Haar dir von der Stirne Und kuesst dich rasch und flattert fort.

Frau Unglueck hat im Gegenteile Dich liebefest ans Herz gedrueckt; Sie sagt, sie habe keine Eile,

Setzt sich zu dir ans Bett und strickt.

~ 318 ~

Waldeinsamkeit

Ich hab in meinen Jugendtagen Wohl auf dem Haupt einen Kranz getragen;

Die Blumen glaenzten wunderbar,

Ein Zauber in dem Kranze war.

Der schoene Kranz gefiel wohl Allen, Doch der ihn trug hat Manchem missfallen; Ich floh den gelben Menschenneid,

Ich floh in die gruene Waldeinsamkeit.

Im Wald, im Wald! da konnt ich fuehren Ein freies Leben mit Geistern und Tieren; Feen und Hochwild von stolzem Geweih, Sie nahten sich mir ganz ohne Scheu.

Sie nahten sich mir ganz ohne Zagnis,

Sie wussten, das sei kein schreckliches Wagnis; Dass ich kein Jaeger, wusste das Reh,

~ 318 ~

Dass ich kein Vernunftmensch, wusste die Fee.

Von Feenbeguenstigung plaudern nur Toren - Doch wie die uebrigen Honoratioren

Des Waldes mir huldreich gewesen, fuerwahr Ich darf es bekennen offenbar.

Wie haben mich lieblich die Elfen umflattert! Ein luftiges Voelkchen! das plaudert und schnattert!

Ein bisschen stechend ist der Blick, Verheissend ein suesses, doch toedliches Glueck.

Ergoetzten mich mit Maitanz und Maispiel, Erzaehlten mir Hofgeschichten, zum Beispiel: Die skandalose Chronika

Der Koenigin Titania.

Sass ich am Bache, so tauchten und sprangen Hervor aus der Flut, mit ihrem langen Silberschleier und flatterndem Haar, Die Wasserbacchanten, die Nixenschar.

~ 318 ~

Sie schlugen die Zither, sie spielten auf Geigen, Das war der famose Nixenreigen;

Die Posituren, die Melodei,

War klingende, springende Raserei.

Jedoch zu Zeiten waren sie minder Tobsuechtig gelaunt, die schoenen Kinder; Zu meinen Fuessen lagerten sie,

Das Koepfchen gestuetzt auf meinem Knie.

Traellerten, trillerten welsche Romanzen, Zum Beispiel das Lied von den drei Pomeranzen,

Sangen auch wohl ein Lobgedicht

Auf mich und mein nobeles Menschengesicht.

Sie unterbrachen manchmal das Gesinge Lautlachend, und frugen bedenkliche Dinge, Zum Beispiel: "Sag uns, zu welchem Behuf Der liebe Gott den Menschen schuf?

~ 318 ~

"Hat eine unsterbliche Seele ein Jeder Von euch? Ist diese Seele von Leder Oder von steifer Leinwand? Warum Sind eure Leute meistens so dumm?"

Was ich zur Antwort gab, verhehle Ich hier, doch meine unsterbliche Seele, Glaubt mirs, ward nie davon verletzt, Was eine kleine Nixe geschwaetzt.

Anmutig und schalkhaft sind Nixen und Elfen; Nicht so die Erdgeister, sie dienen und helfen Treuherzig den Menschen. Ich liebte zumeist Die, welche man Wichtelmaennchen heisst.

Sie tragen Rotmaentelchen, lang und bauschig, Die Miene ist ehrlich, doch bang und lauschig; Ich liess nicht merken, dass ich entdeckt, Warum sie so aengstlich die Fuesse versteckt.

Sie haben naemlich Entenfuesse

~ 318 ~

Und bilden sich ein, dass Niemand es wisse. Das ist eine tiefgeheime Wund,

Worueber ich nimmermehr spoetteln kunnt.

Ach Himmel! wir Alle, gleich jenen Zwergen, Wir haben ja Alle etwas zu verbergen;

Kein Christenmensch, waehnen wir, haette entdeckt, Wo unser Entenfuesschen steckt.

Niemals verkehrt ich mit Salamandern, Und ueber ihr Treiben erfuhr ich von andern Waldgeistern sehr wenig. Sie huschten mir scheu Des Nachts wie leuchtende Schatten vorbei.

Sind spindelduerre, von Kindeslaenge, Hoeschen und Waemschen anliegend enge, Von Scharlachfarbe, goldgestickt;

Das Antlitz kraenklich, vergilbt und bedrueckt.

Ein gueldnes Kroenlein, gespickt mit Rubinen, Traegt auf dem Koepfchen ein jeder von ihnen;

~ 318 ~

Ein jeder von ihnen bildet sich ein,

Ein absoluter Koenig zu sein.

Dass sie im Feuer nicht verbrennen,

Ist freilich ein Kunststueck, ich will es bekennen; Jedoch der unentzuendbare Wicht,

Ein wahrer Feuergeist ist er nicht.

Die kluegsten Waldgeister sind die Alraeunchen, Langbaertige Maennlein mit kurzen Beinchen, Ein fingerlanges Greisengeschlecht;

Woher sie stammen, man weiss es nicht recht.

Wenn sie im Mondschein kopfueber purzeln, Das mahnt bedenklich an Pissewurzeln; Doch da sie mir nur Gutes getan,

So geht mich nichts ihr Ursprung an.

Sie lehrten mir kleine Hexereien, Feuer besprechen, Voegel beschreien, Auch pfluecken in der Johannisnacht

~ 318 ~

Das Kraeutlein, das unsichtbar macht.

Sie lehrten mich Sterne und Zeichen deuten, Sattellos auf dem Winde reiten,

Auch Runensprueche, womit man ruft Die Toten hervor aus ihrer Gruft.

Sie haben mir auch den Pfiff gelehrt, Wie man den Vogel Specht betoert Und ihm die Springwurz abgewinnt, Die anzeigt, wo Schaetze verborgen sind.

Die Worte, die man beim Schaetzegraben Hinmurmelt, lehrten sie mich, sie haben Mir alles expliziert - umsunst!

Hab nie begriffen die Schatzgraeberkunst.

Wohl hatt ich derselben nicht noetig dermalen, Ich brauchte wenig, und konnt es bezahlen, Besass auch in Spanien manch luftiges Schloss, Wovon ich die Revenueen genoss.

~ 318 ~

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